Am Greinerberg in Thalkirchen kam es am Sonntagabend zu dem Großeinsatz. © Feuerwehr
Mit einem Großaufgebot sind Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei zu dem Unglücksort geeilt. © Feuerwehr
Die Zeit drängt, als hohe Flammen aus der Wohnung im dritten Stock schlagen. Per Drehleiter werden die Nachbarn gerettet. © innazaytseva.com
Sie standen an aufgerissenen Fenstern und schrien um ihr Leben. Und zum Glück wurden ihre Hilferufe rechtzeitig gehört. Gleich mehrere Notrufe gingen am Sonntagabend bei der Feuerwehr ein. Als die Rettungskräfte um kurz nach 22 Uhr am Greinerberg in Thalkirchen ankamen, blickten sie auf eine regelrechte Flammenhölle.
Eine Wohnung im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses stand in Vollbrand, hohe Flammen schlugen bereits aus den Fenstern. Fünf Menschen mussten mithilfe von Drehleitern in Sicherheit gebracht werden. Die Mieterin der Feuerwohnung wurde so schwer verletzt, dass ein Nachbar die 47-Jährige sofort in eine Klinik gebracht hat. Die Frau erlitt Verbrennungen an den Armen.
Was den Brand ausgelöst hat, war am Montag noch unklar. „Das Kommissariat 13 ist vor Ort“, hieß es von der Polizei. Deren Brandermittler müssen nun klären, wie es zu dem verheerenden Feuer kommen konnte. Insgesamt 30 Nachbarn flüchteten am Sonntagabend vor den Flammen und dem beißenden Rauch im Treppenhaus.
Die Nachbarn wurden von Kräften der Feuerwehr betreut und konnten während des Einsatzes in einem Großraumrettungswagen unterkommen. Um sicher zu sein, dass kein Menschenleben mehr gefährdet ist, suchten Atemschutztrupps das verrauchte Treppenhaus nach verbliebenen Personen ab.
Währenddessen gingen weitere Trupps gegen die Flammen vor. Dabei kamen mehrere Löschrohre zum Einsatz. Die Feuerentwicklung war aber so massiv, dass die betroffene Wohnung komplett zerstört wurde. „Vier weitere Wohnungen im direkten Umfeld sind aufgrund der Brandschäden im Flur ebenfalls derzeit nicht bewohnbar“, heißt es vonseiten der Feuerwehr. Die betroffenen Nachbarn seien bei Freunden und Bekannten untergekommen. Alle anderen Bewohner konnten – nachdem das gesamte Haus auf Rauchentwicklung und Glutnester abgesucht worden war – zurück in ihre eigenen Wände. Während des Einsatzes mussten der Greinerberg und auch die umliegenden Straßen komplett gesperrt werden.
Wie hoch der Gesamtschaden im Gebäude ist, der durch die Flammen und den Ruß entstanden ist, müssen nun Gutachter ermitteln. Die Polizei München geht von mehreren hunderttausend Euro aus, die Feuerwehr von etwa einer halben Million Euro. Das Wichtigste ist aber, dass am Sonntagabend alle der Flammenhölle am Greinerberg in Thalkirchen entkommen konnten.
NADJA HOFFMANN