Thomas Drossé, Vertriebschef.
Der neue Oktoberfest-Masskrug (rechts) ist ein bisserl höher. Er soll in allen Zelten zum Einsatz kommen.
O‘zapft werd! Christian Dahncke (Paulaner) und Rainer Kansy (Hacker-Pschorr) ließen die Gäste vor der Wiesn probieren.
Es ist auf den ersten Blick kaum erkennbar, aber wahr: Auf der Wiesn gibt‘s heuer neue Masskrüge! Das berichtete Georg Baudrexl, Verkaufsdirektor Gastronomie der Paulaner Brauerei Gruppe, am Donnerstag – da stellten Hacker-Pschorr und Paulaner ihr Wiesn-Bier im Seehaus vor. Und noch etwas ist neu: Das Wiesn-Bier von Hacker-Pschorr gibt‘s erstmals auch in der Flasche.
Der neue Glaskrug soll in allen großen und kleinen Zelten zum Einsatz kommen – zumindest nach und nach. „In den folgenden Jahren erhoffen wir uns eine flächendeckende Einführung durch die Münchner Brauereien auf dem Oktoberfest und darüber hinaus“, erklärte Andreas Maisberger, Geschäftsführer des Vereins Münchener Brauereien, auf Anfrage. Der Verein ist ein Zusammenschluss von Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten – also der sechs Münchner Traditionsbrauereien, deren Bier auf der Wiesn ausgeschenkt wird. Das Vereinslogo, das Münchner Kindl mit Bierkrug, ist auch auf dem Rand der neuen Krüge verewigt.
Dank des neuen Krugs soll das Wiesn-Bier ab sofort besser eingeschenkt werden, sagte Georg Baudrexl unserer Zeitung. „Wir haben schon länger überlegt, wie wir das Problem mit dem Unterschank lösen können.“ Der neue Krug ist rund einen halben Zentimeter höher. Der Eichstrich beim alten Krug lag etwas oberhalb des sogenannten Zangenrands – also dem durchgehenden Ring im oberen Fünftel des Krugs. Der neue liegt jetzt etwas darunter. „So haben der Liter und der Schaum gut Platz“, ist sich Baudrexl sicher. Die bisherigen Krüge kommen dann noch laut Paulaner-Verkaufsdirektor bei anderen Veranstaltungen zum Einsatz.
Was die Umstellung für einen Wiesn-Wirt bedeutet, weiß Hacker-Chef Thomas Roiderer. Er schätzt, dass er als Erstbestückung für sein Festzelt gut 30 Paletten à etwa 470 Krüge kriegt. „Auf jeden Fall mehr als die 24 Paletten, die in einen Sattelzug passen“. Also mindestens 11 280 neue Krüge.
Ausgeschenkt wird bei ihm heuer Hacker-Pschorr-Bier mit einer Stammwürze von 13,8 Prozent und 6 Prozent Alkoholgehalt. Braumeister Rainer Kansy beschreibt den bernsteinfarbenen Gerstensaft als „ausgeprägt malzaromatisch“. Goldgelb – also etwas heller – kommt das Paulaner-Wiesnbier daher, mit 13,7 Prozent Stammwürze und 5,9 Prozent Alkoholgehalt. „Das Bittere ist da, ist aber eher langsam spürbar“, sagt Paulaner-Braumeister Christian Dahncke. Für den Paulaner-Vertriebschef Thomas Drossé, Nachfolger von Andreas Steinfatt, ist es im Übrigen die erste Wiesn in seiner neuen Funktion.
REGINA MITTERMEIER