Nach jahrelangen Bauarbeiten ist der neue Elisabethmarkt nun bereit für die Eröffnung (oben). Die Schlüsselübergabe durch die damalige Kommunalreferentin Kristina Frank an Händlersprecher Karl Huczala fand bereits im Sommer statt (li.). © Marcus Schlaf
Vier Jahre haben die Händler ihre Waren aus Interims-Containern vor der Städtischen Berufsschule heraus verkauft, damit ist es jetzt vorbei: Am Freitag, 13. September, wird der komplett neu gebaute Westschwabinger Elisabethmarkt, einer der vier ständigen Lebensmittelmärkte Münchens, feierlich eröffnet. Der Verkauf startet sogar schon kommenden Montag mit einem „Soft-Opening“, wie die Stadt es nennt. Dann sollen „Abläufe getestet und letzte Arbeiten erledigt“ werden.
Das Eröffnungsfest am Freitag beginnt um 15 Uhr mit einem Grußwort von Oberbürgermeister Dieter Reiter, bevor um 15.30 das Spaten-Pferdegespann der Ochsenbraterei auf der neuen Marktgasse einfährt. Nach einem VIP-Empfang auf einer der beiden neuen konsumfreien Dachterrassen um 16 Uhr sorgt ein DJ von Radio Charivari für die Musik. Es werden Biertische aufgestellt, zusätzlich zum normalen Sortiment der Standlbetreiber gibt es Essen und Getränke, Schluss ist um 22 Uhr.
Der Elisabethmarkt erstrahle jetzt „in neuem Glanz“, verspricht der Betreiber, die Märkte München. „Mit modernen Ständen, verbesserten Infrastrukturen und einer einladenden Atmosphäre“ sei der Besuch ab sofort mit „noch mehr Komfort und Annehmlichkeiten“ verbunden.
Das Angebot der aktuell 21 Händler in den zehn größeren Verkaufshäuschen bleibt im Grunde unverändert, auch wenn nur rund die Hälfte der früheren Verkäufer weitermacht. Es gibt unter anderem Obst und Gemüse, Fisch, mehrere Metzgereien und Bäckereien, Käse und Feinkost sowie Blumen. Die Wege zwischen den Buden sind breiter als beim alten Markt, im Zentrum gibt es einen Platz mit Trinkwasserbrunnen.
Bereits seit 1903 decken sich die Münchner am Elisabethplatz mit Lebensmitteln ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die zerstörte ursprüngliche Markthalle durch die bekannten Steinhäuschen ersetzt. Weil diese zuletzt nicht mehr den Standards für Hygiene und Brandschutz entsprachen, wurden sie 2020 abgerissen. Eigentlich wollten auch Gegner des Abrisses, die stattdessen eine Bestandssanierung gefordert hatten, bei der Eröffnungsfeier sprechen, dem erteilten aber sowohl die Stadt als auch der Bezirksausschuss Schwabing-West eine Absage.
DAVID NUMBERGER