So machen Sie Ihr Radl fit für den Herbst

von Redaktion

Der Mechaniker Mathieu Locher gibt Tipps für die gängigsten Probleme an den Münchner Drahteseln

Der Mechaniker Mathieu Locher kennt die häufigsten Probleme der Münchner Radler. © SIGI JANTZ

Es herrscht rege Betriebsamkeit im „Fahrradladen Prinzenstraße“, Hausnummer 83: Junge Eltern suchen einen Helm für ihr Kleinkind, eine Seniorin will ihr repariertes E-Bike abholen, eine Studentin begutachtet die ausgestellten Räder. Mittendrin steht Fahrradmechaniker Mathieu Locher. Der 40-jährige Familienvater ist Mitinhaber des Radlgeschäfts in Neuhausen und die Hektik gewohnt. „Wir sind auf zwei Wochen hin ausgebucht, der Konkurrenz geht es ähnlich“, so Locher. Die Wehwehchen der Münchner Radler und die ihrer Räder kennt er in- und auswendig. Also los:

1) Luft: Das „Zuckerl“ von Lochers Laden ist die automatische Druckluftpumpe. Sie ist an der Hauswand vorm Geschäft angebracht und erleichtert die Muckiarbeit enorm. Statt rotem Kopf und vollem Körpereinsatz drückt man drei- bis viermal auf den Hebel, und sofort sind die Reifen wieder voll. Übrigens: Jeder Radler kann die Druckluftpumpe benutzen, auch wenn er nicht Kunde ist.

2) Bremsen: Die Bremsen müssen funktionieren, sonst kann das zu lebensbedrohlichen Unfällen führen. Um die zu vermeiden, wechseln der Fahrradmechaniker und seine Kollegen die Bremsbelege aus und ziehen die Bremsen nach. Unser 40-jähriger Experte vergleicht das mit dem Zahnarztbesuch: „Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wenn man spürt, dass vielleicht irgendwas nicht stimmt, ist es vielleicht schon zu spät.“ Preislich liegt der Austausch zwischen 18 und 25 Euro, je nachdem, ob das Rad mit Scheiben- oder Felgenbremsen ausgestattet ist. Obendrauf kommen die Materialkosten.

3) Reifenwechsel und Platten: Besonders zur Oktoberfestzeit sind Platten laut Locher auf Platz eins der Reparaturliste. Klar, gerade nach dem Bierzeltbesuch fährt man schnell mal durch Scherben von Flaschen oder auch Gläsern. Der Wechsel des Radlschlauchs ist „wirklich Standard“, sagt Locher. „Jeden Tag kommen Platten bei uns rein.“ Pauschal verlangt Locher 21 Euro für den Hinterreifen und 18 für den Vorderreifen, hinzu kommen auch hier die Materialkosten, die je nach Radtyp stark variieren.

4) Ketten und Durchchecken: Für eine Generalüberholung ist es nie zu spät. „Da prüfen wir alles und bessern es bestmöglich aus, danach ist das Rad wie neu“, so Locher. „Alles“ beinhaltet die Überprüfung und das Ölen der Kette, Wartung der Reflektoren, Check der Bremsen und, ganz klassisch, das Aufpumpen der Reifen. „Generell schauen wir, welche Verschleißteile überarbeitet werden müssen, das bessern wir dann aus.“ Dafür veranschlagen die Mechaniker 84,50 Euro.
CHARLOTTE FORST

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