Wie gefährlich ist die Lage in Bayern? Nach dem Terror-Marsch eines mit einem Gewehr bewaffneten Österreichers (18) durch München (wir berichteten) stellt sich diese Frage mit neuer Dringlichkeit. Der junge Mann hatte am Donnerstag wohl einen Anschlag auf das israelische Generalkonsulat verüben wollen und wurde von Polizisten getötet. Auch auf das NS-Dokuzentrum hatte er Schüsse abgegeben. Verletzt wurde niemand. Zuvor hatte er sich vermutlich radikalisiert: Er war den österreichischen Sicherheitsbehörden als Islamist bekannt. Erschreckend: Es handelt sich wohl um keinen Einzelfall.
Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, sollen drei Jugendliche aus Bayern unabhängig voneinander Anschläge geplant haben. In allen Fällen bestehe Anfangsverdacht der Anleitung zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Das bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft.
Einer der Verdächtigen, ein 16-Jähriger, radikalisierte sich dem Verfassungsschutz zufolge in einer Chatgruppe. Dort hätten sich die Chatmitglieder als Sympathisanten der Terrororganisation IS (Islamischer Staat) zu erkennen gegeben. Der 16-Jährige habe sich im Internet eine Bauanleitung für eine Maschinenpistole aus dem 3D-Drucker beschafft und einen Anschlag auf einen Polizisten geplant.
Ein weiterer Jugendlicher aus Bayern soll sich durch IS-Videos von Hinrichtungen und Selbstmordattentaten radikalisiert haben. Schließlich teilte er, so der Vorwurf der Sicherheitsbehörden, im Netz Anleitungen zur Herstellung von Sprengstoff. Und ein Dritter suchte im Internet wohl nach Möglichkeiten, um sich eine Waffe zu beschaffen. Laut Verfassungsschutz hatte er als Anschlagsziel „Veranstaltungen in Deutschland“ im Visier.
MM