Am U-Bahnhof Max-Weber-Platz geschah die Tat. © Haag
Dieser Fall ist der Albtraum aller Fahrgäste: Am Max-Weber-Platz war ein junger Pole im U-Bahnhof vergewaltigt worden. Die Tat vom August 2023 wird jetzt am Landgericht München I verhandelt – und auch international im Fokus stehen. Der Vorfall hatte im vergangenen Sommer hohe Wellen bis in höchste Regierungskreise der polnischen Politik geschlagen. Ein Gesandter der deutschen Botschaft war sogar ins Außenministerium einbestellt worden, wie das Ministerium damals mitteilte. Ihm sei erläutert worden, dass Deutschland in einer Informationskampagne auf die Gefahr hinweisen müsse, dass auch polnische Staatsbürger Opfer solcher Straftaten werden könnten.
Angeklagt am Landgericht ist ein Afghane: Er soll den polnischen Touristen nachts sexuell bedrängt haben, als dieser betrunken auf einer Bank eingeschlafen war. Zu dem Zeitpunkt war die letzte Bahn gerade gefahren und der Bahnsteig anschließend menschenleer. Das soll der Afghane genutzt haben, um den jungen Polen zu vergewaltigen. Die Tat wurde von den Überwachungskameras festgehalten und dauerte insgesamt mehr als eine halbe Stunde. Anschließend klaute der Angeklagte mutmaßlich auch das Handy des Polen.
Der inzwischen abgelöste Ministerpräsident Mateusz Morawiecki von der nationalkonservativen PiS hatte die Einbeziehung polnischer Staatsanwälte in die Ermittlungen gefordert. Er nutzte den Fall, um die ablehnende Haltung Warschaus zur EU-Migrationspolitik zu unterstreichen. Die Vergewaltigung sei eine Folge „der Politik der offenen Grenzen“, schrieb er damals auf der Plattform X. Verhandelt wird der Fall am Münchner Landgericht bis zum 25. September.
THI