Die Karte zeigt die Anordnung der Sperrzonen rund um die Theresienwiese. © München unterwegs/Mobilitätsreferat
Mit Christian Huber hat München nicht nur einen neuen Polizei-Vizepräsidenten, sondern auch einen neuen Einsatzleiter für das Oktoberfest. Und der nimmt kein Blatt vor den Mund. Angesichts der schwierigen weltpolitischen Lage und der Bedeutung der Veranstaltung müsse heuer von einer „hohen abstrakten Gefährdungslage“ für die Wiesn ausgegangen werden. Und: Es werde keinen 100-prozentigen Schutz geben. „Das ist nicht möglich.“ Huber betonte bei einer Pressekonferenz im Präsidium zugleich, dass die verantwortlichen Behörden gemeinsam alles unternehmen, um die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.
Wichtig auch: Es gibt bislang keinerlei Anzeichen für eine konkrete Gefährdung. Trotzdem und grundsätzlich werden die Wiesn-Zelte vor dem Anstich am Samstag mit Sprengstoff-Hunden genau geprüft. Das geschehe nicht nur im Vorfeld des größten Volksfestes der Welt, sondern „täglich“, wie Huber verdeutlichte. Über 600 Polizisten werden in den nächsten zwei Wochen auf der Theresienwiese im Einsatz sein. Als Streife, in Zivil und als geschlossene Einheiten. Besucher müssen sich auf mögliche Personenkontrollen einstellen. Diese sind Teil des neuen Sicherheitskonzepts, das der verantwortliche Veranstalter – das Wirtschaftsreferat der Stadt unter der Leitung von Clemens Baumgärtner – erarbeitet hat.
Dazu gehört, dass die Zahl der Ordnungskräfte erhöht wurde. Bis zu 1500 werden an den Zugängen und auf dem Gelände sein. Erstmals ist der stichprobenartige Einsatz von 40 mobilen Metalldetektoren vorgesehen. Entsprechend Zeit müssen die Wiesn-Gäste mitbringen. „Einfach so mit der U-Bahn kommen und aufs Festgelände gehen“, ist laut Huber nicht mehr möglich. Bis zu 200 Kräfte der Bundespolizei werden zu Spitzenzeiten des Oktoberfestes zudem im Einsatz sein, um die Sicherheit im Bahnbereich rund ums Festgelände zu gewährleisten.
Ebenfalls im Viertel auf der Straße: 70 Mitarbeiter des Kommunalen Außendienstes der Stadt. Grundsätzlich gilt: Große Taschen und Rucksäcke dürfen nicht mitgeführt werden. Gleiches gilt für Messer und gefährliche Gegenstände, die als Hieb- oder Stichwaffe benutzt werden könnten. Zum Beispiel Schraubenzieher, wie Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl erklärte. Wer verbotene Gegenstände mit sich führt, muss mit einer Strafe von bis zu 1000 Euro rechnen. Aber: Im Zelt bekommen die Gäste scharfe Messer zum Essen einer Haxe. Die darf aber niemand mit raus aufs Festgelände nehmen.
Dort herrscht zudem ein Cannabis-Verbot. „Rauchen Sie das Zeug nicht auf der Wiesn“, sagte Huber in aller Deutlichkeit. Sonst wird es mit Strafen zwischen 500 und 1500 Euro nämlich auch richtig teuer. Das gesamte Gelände ist übrigens auch videoüberwacht.
NADJA HOFFMANN