Die wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagten Reichsbürger mit ihren Anwälten vor Gericht. © dpa
Der Münchner „Reichsbürger“-Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder der Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß zieht sich voraussichtlich lange hin. Das Gericht habe weitere Termine bis in den Januar 2026 bestimmt, teilte ein Sprecher des Münchner Oberlandesgerichts mit. Bisher waren Termine bis in den Juli 2025 angesetzt.
In München stehen seit Juni acht mutmaßliche Mitglieder der Gruppe Reuß vor Gericht. Das ist die Gruppe, die nach einer groß angelegten Anti-Terror-Razzia in mehreren Bundesländern und im Ausland Ende 2022 bekannt geworden war. Die Beschuldigten sollen einen gewaltsamen Umsturz der Bundesregierung geplant und dabei bewusst Tote in Kauf genommen haben. Als Oberhaupt einer neuen Staatsform hätte Reuß fungieren sollen, gegen den in Frankfurt verhandelt wird. Aber auch mehrere der in München Angeklagten sollten dem „Rat“ der Vereinigung angehört haben – ähnlich einem Kabinett einer rechtmäßigen Regierung.
Die Bundesanwaltschaft wirft den acht Angeklagten in München unter anderem die Gründung beziehungsweise Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und die Vorbereitung eines sogenannten hochverräterischen Unternehmens vor. Es ist nach Stuttgart und Frankfurt der bundesweit dritte Terrorprozess gegen die Gruppe Reuß.
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