Kaufplan für Alte Akademie

von Redaktion

Nach Signa-Pleite sollen noch zwei Bieter im Rennen sein

René Benko galt als Wunderkind. © dpa

Schmucke Pläne: So hatten sich die Architekten die Alte Akademie vorgestellt. © Morger Partner Architekten

Attraktive Immobilie: Die Alte Akademie liegt mitten im Herzen der bayerischen Landeshauptstadt. Brancheninsider rechnen damit, dass inklusive Kauf und Baukosten über 400 Millionen Euro investiert werden müssten. © Jens Hartmann

Die Zukunft der Alten Akademie ist weiterhin ungewiss. Nach Informationen unserer Zeitung sind die beiden Gläubiger-Banken, Stadtsparkasse und Bayern LB, raus aus dem Bieter-Rennen. Und zwar aus Kostengründen, denn dem Vernehmen nach gibt es aktuell ein Kauf-Angebot über 180 Millionen Euro.

Das soll den Banken auch vor dem Hintergrund zu viel gewesen sein, weil unklar ist, wie hoch die Kosten für den weiteren Umbau ausfallen werden. Brancheninsider rechnen damit, dass inklusive Kauf und eben dieser Baukosten über 400 Millionen Euro investiert werden müssten. Daher sollen nach Informationen unserer Zeitung auch nur noch zwei Bieter im Rennen sein, wobei es sich bei einem um ein Unternehmen aus München handeln soll.

Hoher Unterhalt für die Baustelle

Bayern LB und Stadtsparkasse gehören neben der Pfandbriefbank (PBB, vormals Hypo Real Estate) zu den Hauptgläubigern beim Projekt Alte Akademie. Wie es aus Branchenkreisen heißt, haben die Banken ein hohes Interesse daran, das Projekt bis Ende des Jahres wieder zum Laufen zu bekommen. Denn allein der Unterhalt der Baustelle soll monatlich einen Betrag im mittleren sechsstelligen Bereich verschlingen.

Die Alte Akademie befand sich bis zum Jahr 2013 im Besitz des Freistaates, unter anderem waren das Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung und die Bayerische Landesbodenkreditanstalt an der Kaufingerstraße untergebracht. Der damalige Finanzminister Markus Söder (CSU) verkaufte das Prestige-Objekt auf 65 Jahre in Erbpacht an die Signa-Gruppe aus Österreich, die dem Immobilien-Tycoon René Benko gehört (siehe Kasten).

Die Signa-Pläne für den historischen Gebäudekomplex sahen eine Mischung aus Einzelhandel, Gastronomie, Büros und Wohnungen vor. Der bisher für die Öffentlichkeit unzugängliche Schmuckhof sollte künftig geöffnet werden. Die Bauarbeiten an der Alten Akademie hatten im November 2020 begonnen und sollten 2023 abgeschlossen werden. Doch die Signa musste Insolvenz anmelden.

Zur Insolvenzmasse zählen auch noch weitere Projekte in München. Um die Alte Akademie machen sich Branchenkenner in dem Zusammenhang auch die wenigsten Sorgen. Das Projekt sei interessant genug, dass sich ein oder mehrere Investoren finden würden, heißt es in der Innenstadt. Größere Bedenken gibt es aber beispielsweise um die Zukunft des ehemaligen Karstadt am Hauptbahnhof.
SASCHA KAROWSKI

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