Tödliche Schläge im Problem-Park

von Redaktion

Diesen Mann sucht die Polizei seit der Tat. © Polizei

Er trägt gelbe Sportschuhe, eine Umhängetasche und einen dunkelblauen Adidas-Pulli. Nach diesem Mann sucht die Polizei seit gestern Vormittag – auch per Öffentlichkeitsfahndung. Der Mann soll in eine tödliche Schlägerei im Alten Botanischen Garten verwickelt sein. Dort wurde ein Münchner (57) am Mittwoch um 10 Uhr von mehreren Männern am Neptunbrunnen verprügelt und sehr schwer am Kopf verletzt. Der Deutsche starb wenig später im Krankenhaus an seinen Verletzungen.

Das Foto des mutmaßlichen Täters stammt von den Überwachungskameras am Justizpalast gegenüber. Die hatten Polizei und Stadt Anfang Juni dort aufgestellt – als Maßnahme gegen die zunehmende Gewalt im Park.

Laut Polizei ist auf dem Videofilm zu sehen, dass das Opfer zunächst alleine an den Parkbänken saß. In der Nähe stand eine Gruppe mit einer Handvoll Leuten. Laut Sprecher kam es zwischen ihnen erst zu einem Gespräch. Dann zu einem Streit. Und dann zur Prügelei. Nach Informationen unserer Zeitung bekam der 57-Jährige dabei auch einen Tritt gegen den Kopf.

Um 10.20 Uhr riefen Zeugen die Polizei. Die riegelte den Tatort im Park ab. Der Münchner wurde noch vor Ort behandelt, kam dann ins Krankenhaus. Wenig später war er tot.

Spurensicherung und Mordkommission rückten an. Sie untersuchten einen schwarzen Rucksack am Boden. Daneben lag eine Jeans, zwei Meter weiter entfernt weitere Kleidung und eine beige Wollmütze.

Zwei Verdächtige konnte die Polizei bei einer sofort eingeleiteten Fahndung festnehmen. Sie sollen auf den Münchner eingeschlagen haben. Jetzt läuft die Jagd nach dem dritten. Er ist 20 bis 40 Jahre alt, hat dunkle Haare, Geheimratsecken, helle Haut. Hinweise: 089/2910-0.

Es ist die heftigste Tat seit Langem im Alten Botanischen Garten. Dabei wollte OB Dieter Reiter (SPD) den Park befrieden. Die Zahl der Straftaten im Alten Botanischen Garten war um ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – vor allem Gewaltdelikte, Sexualdelikte oder Angriffe auf Polizisten stiegen deutlich an. Größtes Problem: Drogen. Rund 80 Prozent aller Straftaten hier sind Rauschgiftdelikte.

Reiter setzte eine Task Force ein. Es folgten Kameras, mehr Patrouillen von Polizei und Kommunalem Außendienst, zwei Biergärten, Skatepark und weitere Sportangebote. Im Sommer blieb‘s ruhig. Jetzt ist die Gewalt zurück.
T. GAUTIER

Artikel 3 von 3