Münchens höchste Dixi-Klos

von Redaktion

Olympiaturm: Umbau unter Extrembedingungen

Die Baustelle im Olympiaturm.

Für die Arbeiter stehen Dixi-Klos in luftiger Höhe zur Verfügung. © M. Hangen (2), O. Bodmer

Auf den „normalen“ Klos bieseln – das geht im Olympiaturm gerade nicht. Denn der ist inzwischen komplett entkernt. Für die Arbeiter wurden extra drei Dixi-Klos auf die Aussichtsplattform gehievt – in 190 Meter Höhe. So eine Aussicht auf München bietet sich vor keinem anderen Toilettengang. Hintergrund: Im Olympiaturm werden derzeit insbesondere die technischen Anlagen, die Gebäudeausstattung und die Oberflächen erneuert und modernisiert. Dazu gehören die Besucher- und Versorgungs-Aufzüge sowie die Küchentechnik im Turm und Atriumgebäude. „Nach der Renovierung kann man die Aufzüge auch im Brandfall benutzen“, erläutert Tobias Kohler, Pressesprecher der Olympiapark GmbH, ein Hauptziel. Damit wird auch den gestiegenen gesetzlichen Sicherheitsanforderungen – speziell im Bereich Brandschutz – Rechnung getragen. Zuständig für die Sanierung sind die Stadtwerke München (SWM).

Derzeit knöpfen sich die Arbeiter die technische Ausstattung vor. Nach der Entkernung beginnt demnächst der Einbau der neuen Aufzüge und der anderen technischen Anlagen. Ende Mai 2026 können die Besucher dann wieder hoch auf den Turm. Die Kosten für die aufwendigen Sanierungsarbeiten belaufen sich auf etwa 45 Millionen Euro.

Mit seinen 291 Metern ist der Olympiaturm das höchste Bauwerk der Stadt und gilt als eines der größten Wahrzeichen. 1964 hatte der Münchner Stadtrat den Bau des Fernsehturms auf dem damaligen Oberwiesenfeld beschlossen – zur Verbesserung der Empfangsqualität für Rundfunk- und TV-Programme für die Bürger der Stadt. Schließlich flimmerte 1972 mit Olympia dahoam ein Weltereignis in die Wohnstuben der Münchner.

Vorgabe ist bei allen Renovierungsmaßnahmen, die Bausubstanz von 1972 möglichst weitgehend zu erhalten. Wo dies nicht möglich ist, werde der Originalzustand zumindest nachempfunden. Parallel laufen die Arbeiten im Olympiastadion (s. Kasten). Notwendig wurden die Arbeiten an den denkmalgeschützten Gebäuden im Park, weil das Areal schon weit vor den Olympischen Spiele 1972 bebaut wurde. Die Nutzung hinterlässt Spuren. Dort finden seit über 50 Jahren Sportevents, Großkonzerte und Kulturveranstaltungen statt.
GABRIELE WINTER

Artikel 7 von 8