Sebastian Roloff (SPD) hat den Bundestag im Visier.
Stephan Pilsinger geht für die CSU ins Rennen.
Philippa Sigl-Glöckner tritt für die SPD an.
Frederik Ostermeier kandidiert für die Grünen.
Seija Knorr-Köning tritt für die SPD an.
Kandidat der SPD: David Rausch.
Hans Theiss (CSU) will in den Bundestag.
Jamila Schäfer kandidiert für die Grünen.
Kandidiert: André Hermann (Grüne).
Dieter Janecek (Grüne) will in den Bundestag.
Das große Ziel für viele Politiker: der Bundestag. In München treten die Kandidaten in vier Stimmkreisen an. © Schmidhuber (2), Götzfried (2), Hartmann (3), dpa (2), Schmidt, Grüne, SPD
Die Münchner Kandidaten für die Bundestagswahl am 28. September 2025 stehen weitgehend fest. Klar ist auch, wer nicht mehr antritt. Mit Claudia Tausend (SPD) und Michael Kuffer (CSU) verlassen zwei bekannte Abgeordnete die politische Bühne.
„Ich habe fast 30 Jahre Berufspolitik hinter mir“, sagt Tausend – eingerechnet hat sie dabei auch die über 17 Jahre als Stadträtin in München. Zwölf Jahre Bundestag kämen hinzu, sollte erst nächstes Jahr gewählt werden. „Ich bin dann 61, dann ist es eine runde Sache.“ So ganz aufhören wird sie aber nicht. „Ich setze mich nicht in den Schaukelstuhl, werde in der Partei aktiv bleiben, aber nicht mehr in den Gremien.“
Ihren Platz als SPD-Kandidat im Wahlkreis München Ost wird David Rausch einnehmen und ebenso wie André Hermann (Grüne) Platzhirsch Wolfgang Stefinger herausfordern. Der CSU-Politiker hält das Direktmandat seit 2013. Ein Selbstläufer wird es trotz des aktuell schwarzen Umfragehochs nicht. Denn durch die Wahlrechtsreform entfallen die sogenannten Überhangmandate. Die entstehen, wenn eine Partei mehr Abgeordnete durch gewonnene Direktmandate stellt als ihr durch das Zweitstimmenergebnis Plätze im Bundestag zustehen. Davon hatte in der Vergangenheit allen voran die CSU massiv profitiert. 2025 werden nur noch so viele Kandidaten in den Bundestag einziehen, wie das Gesamtergebnis der Partei Sitze ermöglicht. Gereiht werden die Kandidaten dann nach dem Ergebnis ihrer Erststimmen. Es ist also durchaus möglich, dass ein Kandidat einen Wahlkreis gewinnt, aber nicht im Bundestag vertreten ist.
Es kommt also für jeden darauf an, möglichst viele Stimmen für seine Person zu erhalten. Das gilt auch für den Münchner Westen, wo die CSU wieder mit Stephan Pilsinger antritt. Der hatte 2021 mit 146 Stimmen Vorsprung denkbar knapp gegen Dieter Janecek (Grüne) gesiegt. 2025 kommt es zur Neuauflage. Ebenfalls wieder im Kampf um das Direktmandat dabei ist Seija Knorr-Köning von der SPD.
Im Gegensatz dazu sind die Kandidaten im Münchner Norden allesamt neu: Für die CSU schickt sich Stadtrat und Fraktions-Vize Hans Theiss an, das Mandat zu gewinnen. Das hatte zuvor Bernhard Loos inne, der sich bei der Aufstellungsversammlung aber nicht gegen Theiss durchsetzen konnte (wir berichteten). Für die SPD geht Philippa Sigl-Glöckner ins Rennen, für die Grünen Frederik Ostermeier.
Auch spannend dürfte die Wahl im Münchner Süden werden. Das Mandat dort errang die Grünen-Politikerin Jamila Schäfer 2021 überraschend gegen Amtsinhaber Michael Kuffer. Der ehemalige Stadtrat verzichtet auf eine erneute Kandidatur – aus familiären Gründen, wie er sagt. Einen Nachfolger hat die CSU noch nicht. „Ich wundere mich schon, dass die niemanden finden“, sagt SPD-Direktkandidat und Bundestagsmitglied Sebastian Roloff. „Für die CSU ist es immerhin ein historisch relevanter Stimmkreis.“ CSU-Urgestein Peter Gauweiler hatte das Mandat von 2002 bis 2017 inne.
Sascha Karowski