Immo-Messe mit Ministerin

von Redaktion

Bundesbauministerin Clara Geywitz bei einem Besuch in München. © Jens Hartmann

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) und die Baubranche sind sich einig, dass der Wohnungsbau einfacher und dadurch auch billiger werden muss. Über den Weg dahin gehen die Vorstellungen allerdings spürbar auseinander. Das wurde gestern beim Auftakt der Immobilien-Messe ExpoReal in München deutlich.

Der Vorstandschef des Wohnungskonzerns Vonovia, Rolf Buch, sagte: „Wir haben uns eingemauert in Regeln und Gesetzen.“ Das müssten Bund, Länder und Kommunen angehen. Auch der Präsident des Verbands der Bauindustrie, Peter Hübner, kritisierte die „hohen Standards und die Überregulierung“ und forderte einen Mentalitätswechsel: „Bauen muss wieder preiswerter gehen.“

Als Beispiele nannten sie Vorgaben für Spielplätze an Gebäuden ab einer gewissen Größe, für Schallschutz oder für Autostellplätze. Buch sagte, sein Unternehmen habe teure Tiefgaragen bauen müssen, die jetzt teilweise leer ständen.

Beton werde mit Blick auf die Kohlendioxid-Bilanz künftig von anderen Baumaterialien abgelöst. Aber Holzbau werde gebremst durch ein „extremes Regelwerk“, sagte Buch. „Wir scheitern an Vorschriften.“

Ministerin Geywitz sagte, die Branche müsse durch industrielle Vorfertigung von Bauteilen produktiver werden. „Ich bin eine Anhängerin des seriellen Wohnungsbaus.“ Von geringeren Baukosten könnten dann sowohl Investoren als auch Mieter profitieren. Entlastung verspricht sie sich auch vom neuen Gebäudetyp E, bei dem gewerbliche Bauherren vertraglich abgesichert von heutigen Standards abweichen können.

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