Putzmunter am Fluss

von Redaktion

250 Freiwillige helfen beim Ramadama der Isarfischer mit

Was für ein Fund: Josefine (6), Emil (8), Greta (10) und Alfred (46) finden ein vergammeltes Fahrrad.

Am Ende kam alles in Container: Der gesammelte Müll wird von der Stadt München abtransportiert. © Isarfischer

Da bleibt kein Kronkorken liegen: Die THW-Jugend machte mit bei der Aktion der Isarfischer.

Machen gern mit beim Einsatz für eine saubere Umwelt: Andi Brückner hat (57) mit seinen Söhnen Lorenz (8) und Simon (11) drei Müllsäcke gefüllt. © Klaus Haag (3)

Handschuhe überstreifen, den Müllsack nehmen und auf geht’s an die Isar! Der Ramadama der Isarfischer ist eine Institution: Seit über 60 Jahren räumen die Ehrenamtlichen sämtlichen Müll vom Ufer des Flusses. Da kommen ganze Familien: Der Opa, der seit seiner Jugend dabei ist, nimmt seine Enkel mit. Heuer hatten sich außerdem auch eine Jugendabteilung des Technischen Hilfswerks (THW) sowie eine Pfadfindergruppe angemeldet. „Über 250 Leute haben am Samstag mitgesucht, hunderte Säcke sind gefüllt worden“, bilanziert Frank Meißner (62), Pressesprecher der Isarfischer.

Erfreulich viele Kinder machten heuer mit

Besonders freut die Organisatoren, dass viele Kinder und Jugendliche früh aufgestanden sind, um mit Begeisterung selbst im dichten Unterholz nach weggeworfenen Chipstüten, Kronkorken oder Zigarettenstummeln zu suchen: „Da würde ich gar nicht mehr hinkommen“, lacht Meißner. Die dicksten Funde waren ein Fahrrad und ein riesiger Grill. Viel wichtiger jedoch: Unendlich viel Kleinmüll wurde aufgesammelt. „Der würde sonst beim nächsten Hochwasser in die Donau und schließlich ins Schwarze Meer gespült“, so der 62-jährige passionierte Fliegenfischer: „Wenn wir fragen, woher der Müll in den Weltmeeren stammt, dann haben wir hier die Antwort – auch aus unseren Städten!“

Insgesamt säuberten die Freiwilligen eine Uferlänge von 17 Kilometern (natürlich an beiden Seiten) von der Großhesseloher Brücke bis zum Stauwehr Oberföhring. Erstaunlich: Obwohl die Stadt viele Stellen am Fluss, wie zum Beispiel den Flaucher, täglich reinigen lässt, wird dort trotzdem jedes Jahr großer und kleiner Abfall (auch gefährliche Glasscherben) eingesammelt. Insgesamt sei das Umweltbewusstsein gewachsen, so Meißner: „Aber es gibt natürlich schwarze Schafe.“ Und: Kommt plötzlich ein Gewitter, bleibt auch schon mal alles liegen: vom Einweggrill bis zur Chipstüte.

Natur schützen, statt sie nur zu nutzen

Den Isarfischern ist es wichtig zu zeigen, dass ihre Mitglieder die Natur nicht nur nutzen, sondern auch schützen. Sie sprechen von einem Reinheitsgebot für den Fluss und sein Ufer: „Nur eine saubere Umwelt bietet den Tieren einen sicheren Lebensraum“, so Meißner. Daher die inständige Bitte an alle, die gern Zeit am Fluss verbringen: „Nehmen Sie den Müll wieder mit!“

Alle freiwilligen Teilnehmer durften sich nach getaner Arbeit bei einer zünftigen Brotzeit stärken. Und alle waren sich einig: Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei.
SUS

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