Judenhass: Hetzer gesteht Taten

von Redaktion

Manfred W. (70) legte vor Gericht ein Geständnis ab. © JANTZ

Er verbreitete Hass gegen Juden – offen im Internet. Deswegen wird Manfred W. (70) seit gestern der Prozess vor der Staatsschutzkammer des Landgerichts gemacht. In den Jahren 2017 und 2018 hatte er bei mehreren Gelegenheiten antisemitische Postings abgesetzt – darunter diskriminierende und herabwürdigende Kommentare. Die Taten räumte er vor Gericht nun ein. Jedoch ohne ein Wort des Bedauerns.

Angeklagt ist Manfred W. wegen Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung. Diese war bereits 2014 von anderen Straftätern gegründet worden, mit denen W. später in Verbindung stand. Im Internet hetzten sie auch gegen Muslime – und forderten deren Rauswurf aus Europa. Manfred W. kommentierte unter einem Youtube-Video, dass „ethnische Säuberungen“ angesichts von angeblich millionenfacher Einwanderung notwendig seien. Es sind wirre und widerliche Aussagen, die ihm und seinen Komplizen nachgewiesen werden konnten. Und verstörende Einblicke in gefährliche Gedanken. Denn zehn Jahre lang hatten zwei der Hetzer im Internet Profile mithilfe von Pseudonymen angelegt und Gruppen ins Leben gerufen. Dort wurde laut Anklage eine „judenfreie Welt“ angestrebt, die Organisation nannte sich „International Goyim Partei“, wie die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt hat. Einer der Hetzer wurde bereits zu fünf Jahren Knast verurteilt. Als vorgeblich politische Partei hatte er seine illegale Gruppierung im Internet positioniert und andere Nutzer zum Hass angestachelt. Dazu nutzte er auch Symbole, die an Hakenkreuze erinnern.
THI

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