Streiten die Vorwürfe ab: Omar J. und Hussein H. gestern beim Prozess am Landgericht München. © SIGI JANTZ
Sie brachten Flüchtlinge illegal nach Deutschland – unter lebensgefährlichen Bedingungen, in Güterzüge gequetscht, ohne jede Absicherung. Das wirft die Staatsanwaltschaft München I den beiden Angeklagten Omar J. (24) und Hussein H. (48) vor. Beiden wurde gestern am Landgericht der Prozess gemacht.
Von den Vorwürfen wollen die Männer nichts wissen. Ebenso hatte es ein weiterer Komplize aus ihrer Gruppe dargestellt: Er wurde bereits zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt und hatte den Tod eines 15-jährigen Mädchens auf dem Gewissen. Am Truderinger Bahnhof war sie beim illegalen Transport aus dem Güterwaggon geklettert und an die Oberleitung gekommen – den Stromschlag überlebte das Mädchen nicht.
Nicht weniger gefährlich sollen die illegalen Transporte gewesen sein, die die jetzigen Angeklagten mutmaßlich seit Mai 2021 organisiert haben sollen. Laut Anklage schleusten sie die Flüchtlinge aus der Türkei über Griechenland und den Balkan über Italien nach Deutschland. Dafür mussten die Flüchtlinge zwischen 2000 und 10 000 Euro zahlen – und riskierten in der Not ihr Leben.
Fünf Köpfe der Schleuserbande listet die Staatsanwaltschaft auf, doch sie hatten etliche Komplizen. 250 Euro für Erwachsene und 125 Euro pro Kind betrug ihre Prämie – im aktuellen Fall nahmen sie dafür rund 30 000 Euro ein. Jetzt droht den Männern Knast.
THI