Die IAA Mobility soll bis 2031 in München stattfinden. Der Stadtrat muss noch zustimmen. © dpa
Die Stadt soll auch in den Jahren 2027, 2029 und 2031 die IAA Mobility ausrichten. Das schlägt Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) dem Stadtrat vor. Der soll am Mittwoch zustimmen. Und es zeichnet sich eine Mehrheit ab.
An der Automesse in München hatte es zuvor Kritik gegeben, vor allem, weil die Aussteller öffentliche Plätze in Beschlag nahmen. Dagegen wehrten sich allen voran die betroffenen Bezirksausschüsse, die Grünen hatten zudem vorgeschlagen, die IAA nur auf dem Messegelände zu veranstalten.
Dass die Auto-Ausstellung jedoch nicht nur in Riem, sondern eben auch an prominenten Orten in der Innenstadt (Open Spaces), wie etwa dem Königs- oder dem Marienplatz, ausgerichtet wurde, war jedoch Voraussetzung dafür, dass München den Zuschlag für die Jahre 2021, 2023 und 2025 erhielt. Baumgärtner will nun nicht nur die Messe bis 2031 nach München holen. Er will der Branche auch mehr Flächen zur Verfügung stellen, unter anderem wünscht sich der Referent den Odeonsplatz für die Aussteller zurück.
Zumindest einer weiteren Bewerbung wird der Stadtrat wohl zustimmen, denn SPD und CSU unterstützen den Vorschlag des Referenten. SPD-Chefin Anne Hübner sagte gegenüber unserer Zeitung: „Die deutsche Wirtschaft ist in der Krise, die Automobilindustrie im permanenten Wettstreit mit China. Fast 100 000 Beschäftigte arbeiten in München direkt oder indirekt für die Automobilindustrie.“ In dieser Situation nicht uneingeschränkt Ja zu sagen zur IAA, wäre grober politischer Unfug und schädlich für den Standort München.
CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl ist ebenfalls ein Befürworter der Mobilitätsmesse. Er sagt: „Die IAA ist ein kostenfreier Publikumsmagnet für hunderttausende Münchner und gleichzeitig ein Aushängeschild für München als Wirtschafts- und Automobilstandort. Daher werden wir der Vorlage des Wirtschaftsreferats gerne zustimmen und bedanken uns bei Clemens Baumgärtner für seinen Einsatz.“
Die Grünen zaudern noch und wollen zunächst am Montag in der Fraktion über das Thema diskutieren. Fraktions-Chef Sebastian Weisenburger: „Die IAA entwickelt sich mehr in Richtung einer breit aufgestellten Mobilitätsmesse. Aber die Open Spaces haben die Bürger in den vergangenen Jahren stark beeinträchtigt, was zu Unmut geführt hat. Auch das muss berücksichtigt werden.“
SASCHA KAROWSKI