Kubitscheks Verlegerin Brigitte Fleissner war auch dabei.
Roswitha Schneider ersteigerte einen Amethyst.
So kennt man das Spatzl: Ruth-Maria Kubitschek mit Helmut Fischer in der ARD-Serie „Monaco Franze“.
Wer bietet mehr? Nun wurden Spatzls Schätze in München versteigert. © Bodmer (3), getty
„Zweitausendfünfhundert Euro! Zum Ersten, zum Zweiten…?“ Fragend schaut Vitus Graupner durch den Saal. Bietet noch jemand mehr für Ruth-Maria Kubitscheks Jupiter-Award? Denn nach deren Tod am 1. Juni wurden am gestrigen Donnerstag ausgewählte Stücke aus ihrem Nachlass bei Hampel Fine Art Auctions in München versteigert. Graupner ist Chef des namhaften Hauses. Bei ihm kamen also Spatzls Schätze unter den Hammer.
Kubitschek wurde nämlich als das Spatzl vom Monaco Franze und als Zeitungsverlegerin in „Kir Royal“ berühmt. Nach ihrem Tod trauerten viele um die Schauspielerin. Wohl deswegen zog es am Donnerstag einige Leute ins Auktionshaus in der Maxvorstadt. Neben dem Jupiter-Award wurden dort auch Gemälde, luxuriöse Pelzmäntel, ein antiker Stuhl und Schmuck versteigert. Rund 40 Stücke insgesamt. Roswitha Schneider (66) aus Emmering (Kreis Fürstenfeldbruck) ergatterte einen Amethyst. „Ich war schon immer eine große Kubitschek-Verehrerin. Ich habe sie auch getroffen – sie hat nämlich immer wieder Besucher in ihren Garten in der Schweiz eingeladen. Ich weiß noch, wie sie damals barfuß durch ihren Garten gelaufen ist.“ Roswitha ersteigerte nun einen gebrannten Amethyst für rund 100 Euro. Drei Bilder von ihr hat sie schon, Kubitschek malte – besonders gern Blumenmotive. „Ich habe damals bei ihrer Agentur dafür angefragt – und sie hat mich dann zurückgerufen und meinen Mann und mich einfach zu sich zum Kaffee eingeladen. Und damit es bei der Grenzkontrolle einfacher ist, hat sie uns die Bilder in ihrem Mercedes über die Schweizer Grenze gefahren. Das war ganz, ganz lieb!“
Auch Kubitscheks frühere Verlegerin Brigitte Fleissner (69) kam zur Auktion. „Die Büste der Aphrodite hätte ich sehr gern bekommen! Aber die war mir dann doch zu teuer. Wir haben nämlich gemeinsam das Buch ,Im Garten der Aphrodite‘ gemacht.“ Wie oft sie insgesamt zusammengearbeitet haben, kann sie nicht zählen. „Aber wir kannten uns gut, deswegen ist das heute ein sehr emotionaler Tag für mich.“
Bewegend war die Versteigerung auch für Erica Schwaller. Sie pflegte Kubitschek bis zum Schluss. Schwaller sagt: „Sie konnte mir zu jedem Stück, das versteigert wird, eine Geschichte erzählen. Zum Beispiel darüber, wie und wo sie gemalt hat. Immer im Januar, als in Locarno die Kamelien geblüht haben, haben wir einen Park besucht. Dann ist sie mit mir stundenlang auf den Bänken gesessen und hat die Natur bewundert.“ Auf Schwallers Wunsch gehe ein Großteil des Erlöses an die gemeinnützige Stiftung Clinica Fondazione Varini im Tessin, erklärt Kubitscheks Sprecherin. Denn dort verbrachte sie ihre letzten Tage.
Regina Mittermeier