Die Bilanz der Bosse

von Redaktion

Bericht der Stadt: Die Gehälter der Top-Manager

Sparkassen-Boss Ralf Fleischer scheidet am 30. April aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt.

Abgefahren: Insgesamt 382 000 Euro hat der MVG-Chef Ingo Wortmann im Jahr 2023 verdient.

Nach wie vor ein Top-Verdiener: Stadtwerke-Chef Florian Bieberbach. © Bodmer, Schlaf, Hangen

Die Münchner Sparkasse muss kleinere Semmeln backen. Filialen werden geschlossen. Am Mariahilfplatz beispielsweise ist eine Bäckerei in die ehemaligen Bankräume eingezogen. Die Lohntüte an der Spitze allerdings wird nicht kleiner: über zwei Millionen Euro hat der komplette Vorstand des Kreditinstituts im Jahr 2023 verdient. Das geht aus dem Finanzdaten- und Beteiligungsbericht hervor, der heute im Finanzausschuss des Stadtrats vorgestellt wird. Demnach bleibt Sparkassen-Chef Ralf Fleischer der bestbezahlte Manager der Stadt, inklusive Prämien kam er 2023 auf ein Jahres-Salär von rund 652 000 Euro. Allerdings: Den Verdienst hatte Fleischer bereits 2022. Also keine Gehaltssprünge. Sparkassen-Vorstandsmitglied Sabine Schölzel erhielt 2023 595 000 Euro, Bernd Hochberger und Stefan Hattenkofer jeweils 568 000 Euro.

Nach oben gingen indes die Bezüge für den Chef der Stadtwerke München, Florian Bieberbach. Laut Finanzdatenbericht kassierte er 2023 immerhin 596 000 Euro (inklusive Prämien) und damit fast 50 000 Euro mehr als 2022. Der Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), Ingo Wortmann, erhielt 382 000 Euro, ebenso wie Helge-Uve Braun, der technischer Geschäftsführer bei den Stadtwerken ist.

Auch ein Top-Verdiener war der Geschäftsführer der München Klinik, Axel Fischer. Rund 459 000 Euro hat er 2023 verdient. Er war zum 1. Februar zur Beraterfirma Deloitte gewechselt und arbeitet dort im Bereich Health Care.

Relativ neu ist auch das Duo an der Spitze der Messe München. Reinhard Pfeiffer und Stefan Rummel hatten Mitte 2022 die Nachfolge von Klaus Dittrich angetreten. Beim Gehalt funktioniert das mit dem Teilen noch nicht, Pfeiffer erhielt 390 000 Euro im Jahre 2023, Co-Chef Rummel 382 000 Euro.

Noch komplizierter ist das Gehaltsgefüge bei der Münchner Wohnen, die ja 2023 erst aus GWG und Gewofag entstanden ist. Der alte Geschäftsführer Klaus-Michael Dengler war im März 2023 entlassen worden, hat aber immerhin noch 208 000 Euro für das Geschäftsjahr eingestrichen. Günstiger kam die Stadt sein Nachfolger – wegen der Zeit. Andreas Lehner hatte nach nicht mal einem Monat im Amt hingeworfen, kostete den Steuerzahler aber immerhin noch knapp 40 000 Euro.
SASCHA KAROWSKI

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