Brigitte Stark vom Aubinger ÖkoLaden.
Der Hollerbusch in der Daiserstraße 5 ist einer der ältesten Bioläden der Stadt. © privat (4), Achim Schmidt
Im Schmatz im Glockenbachviertel ist Bio nicht nur ein Zertifikat, sondern eine Lebenseinstellung.
Das Team vom ÖkoEsel an der Helene-Weber-Allee 17 bietet viele Produkte auch unverpackt an.
Bio-Bäcker Julius Brantner bei der Arbeit – und die Passanten können ihm dabei zuschauen.
Diese Karte ist köstlich! Ein neuer Bio-Atlas der Stadt (biobeidir.de) zeigt Münchnern jetzt, wo man gesund, nachhaltig und naturbelassen einkaufen, essen gehen oder seine Lebensmittel direkt vom Erzeuger beziehen kann. Übersichtlich unterteilt in vier Kategorien („Essen gehen“, „Einkaufen“, „Direktbezug“, „Komm zu dir“) bietet der interaktive Stadtplan hunderte Bezugsquellen von biologischen Lebensmitteln in allen Stadtteilen. Um die Karte kontinuierlich zu verbessern, haben Nutzer auch die Möglichkeit, per E-Mail (info@biobeidir.de) auf noch fehlende oder neu hinzukommende Anbieter aufmerksam zu machen. Beispielhaft haben wir eine kleine, aber feine Auswahl abseits großer Ketten zusammengestellt. Denn auch die gibt es in München – Biopioniere der ersten Stunde!
Julius Brantner Brothandwerk
„Brot muss wieder zum Erlebnis werden.“ Mit diesem Slogan trat Bio-Bäcker Julius Brantner 2019 an – und revolutionierte das Münchner Bäckerhandwerk. Sein Konzept, Passanten und Kunden an der Handwerkskunst durch große Fensterfronten teilhaben zu lassen, schmeckt den Münchnern. Das Sortiment ist überschaubar, die Produkte umso hochwertiger, „die Natur lässt sich nicht austricksen“. Das „Bio Brothandwerk 25“, Bio-Natursauerteig aus Roggenvollkorn, 48-stündige Reifezeit, ist der persönliche Favorit des Bäckermeisters. Zu finden in Schwabing (Nordendstraße 23) und in der Altstadt (Kreuzstraße 1).
Aubinger ÖkoLaden
Hier schlachtet der Chef selbst: Seit rund zehn Jahren betreibt Familie Stark ihren Bio-Feinkost-Laden im Herzen von Aubing an der Altostraße 46. Brigitte und Christian Stark züchten seit 2009 Galloway-Rinder im Altmühltal nach Naturland-Richtlinien. Im Münchner Laden gibt es täglich eine warme Theke mit einer kleinen Auswahl an Bio-Gerichten sowie ein reichhaltiges Fleisch- und Käsesortiment, Obst, Gemüse, Eier, Brot, Gebäck und Öko-Gewürze. Ein Selbstbedienungsautomat mit Fleisch-, Wurstwaren und Eiern neben dem Laden steht 24 Stunden zur Verfügung.
Schmatz
Gentechnik? Nein danke! Lokal einkaufen, regional essen. Freiheit für das Saatgut. Das sind nur drei Bio-Parolen, denen sich das Schmatz im Glockenbachviertel (Holzstraße 49) verschrieben hat. Für die Inhaber des familiären Naturkostladens ist Bio mehr als ein Zertifikat, es ist eine Lebenseinstellung. Regionalität, fairer Handel, artgerechte Tierhaltung, Abfallvermeidung und grüner Strom gehören da genauso dazu wie gutes Essen und Genuss.
ÖkoEsel
Bio schont Natur und Tiere – ist aber nicht unbedingt günstig. Um jedermann an Bio teilhaben lassen zu können, wurde in München der „erste solidarische Bio-Mitgliederladen“ eröffnet. Der ÖkoEsel (Helene-Weber-Allee 17) in Neuhausen und in Haidhausen (im Lebascha, Breisacher Straße 12) bietet alles für den täglichen Bedarf, zudem viele Produkte (Müsli, Reis, Gewürze, Kräuter, Tee, etc.) auch unverpackt. Der Clou am ÖkoEsel: Es gibt keine feste Beitragshöhe, sondern jedes Mitglied zahlt den Beitrag, den er auch zahlen kann.
Hollerbusch Naturkost
Der Hollerbusch (Daiserstraße 5) ist einer der ältesten Bioläden Münchens. Die Inhaber-Familie Kessler der Hollerbusch Naturkost GmbH arbeitet mit vielen kleinen Produzenten zusammen, die sich durch Regionalität, Geschmack und ihre Philosophie auszeichnen. Tierwohl liegt den Betreibern am Herzen: Wurst- und Fleischwaren werden auf Bestellung aus Aufhofen bei Egling abgeholt. Auch Eier stammen ausschließlich aus Bruder-Hahn-Aufzucht, also ohne Tötung der männlichen Küken. Viele Produkte gibt es unverpackt oder im Großgebinde.
DANIELA POHL