Ausschließlich den Belangen von Mädchen widmet sich der Mädchentreff Blumenau – als eine von nur zwei derartigen Einrichtungen in der Stadt. Nur in Giesing existiert noch ein ähnlicher Treff. Doch es gibt Probleme mit der Finanzierung der Projekte.
Eröffnet wurde die Einrichtung im Jahr 2016 – als Modellprojekt, das aus einer Studie der Hochschule Pasing entstanden ist. Trägerverein ist „Schule Beruf“, finanziert wird die Einrichtung vom Sozialreferat der Stadt München. Der Mädchentreff Blumenau ist offen für alle Mädchen im Alter von neun bis 18 Jahren. Die Hauptgruppe der Besucherinnen ist neun bis 13 Jahre alt. Die Mädchen finden in der Einrichtung an der Gelbhofstraße 16 zum einen verschiedene Angebote zur Freizeitgestaltung vor. Zum anderen steht die politische Bildungsarbeit im Fokus. So gibt es etwa Projekte zu Themen wie Klimawandel, Schönheitsidealen und ähnlichen Themenfeldern.
Auch Ausflüge werden für die Mädchen und jungen Frauen angeboten, sie finden Unterstützung bei persönlichen Belangen. Gelegentlich ist der „Mädchentreff Blumenau“ auch abends geöffnet. Es gibt im Treff einen Raum für alle Mädchen und keine Trennung der verschiedenen Altersgruppen, so kann auch ein gegenseitiger Austausch stattfinden. Viele Besucherinnen kommen aus der Blumenau und Hadern. Es handelt sich hier um ein Stadtteilprojekt.
In krisenhaften Zeiten mit Rechtsruck fällt die Förderung für derartige Projekte aber leider sparsam aus, bedauert Sandra Lüders, die gemeinsam mit Julia Dolguschev die Einrichtung in der Blumenau leitet. Die Finanzierung steht deshalb immer wieder auf wackligen Beinen. Lüders erläutert, dass der Mädchentreff wichtige Arbeit leiste und ein Beispiel für gelebte Basisdemokratie darstelle. Die Mädchen würden etwa gemeinsam über das zukünftige Programm abstimmen und hätten hier eine unverzichtbare Austauschplattform. Was wünscht sich Sandra Lüders für die Zukunft der Einrichtung? Ihr größtes Anliegen ist, dass Mädchenarbeit ernst genommen werden soll.
SABINE RIEDL