Die ramponierte und mit Absperrgittern geschützte Mariensäule nach dem Christkindlmarkt 2024.
Ein Trümmerhaufen: Beim Abbau des Christkindlmarkts passierte das Malheur an der Balustrade der Säule. © markus Götzfried
Die Balustrade der Mariensäule liegt seit Samstag in Trümmern. Gabelstapler-Fahrerflucht! Und die Polizei sucht fieberhaft nach dem Täter. Die Ermittler haben immerhin zwei Zeugen, die von dem Crash berichtet haben – die Maria auf der Säule jedenfalls hat nichts gesehen, die blickt schließlich aus fast 14 Metern Höhe starr nach Osten.
Bizarr ist, dass am Montag niemand Näheres wusste. Die Pressestelle der Stadt nicht, die Tourist-Info direkt im Rathaus nicht, die Pforte vom Rathaus – niemand hat was gesehen. Die Polizei meldet uns Näheres. Am Samstag kam ein Mitarbeiter der Stadt und teilte den Gesetzeshütern das Malheur des zerbrochenen Marmors mit. Die Polizei ermittelt nun wegen eines Verkehrsunfalls mit Unfallflucht. Ob man die Videokameras auswerten muss, die den Marienplatz im Visier haben, sei noch gar nicht raus. Eventuell könnten zwei Zeugen entscheidend weiterhelfen. Die haben allerdings den Unfall nicht beobachtet.
Wie das gehen soll? Telepathie? Nein: Die Stadt München beauftragt für den Abbau des Christkindlmarkts ein Logistikunternehmen – und über die sollte man ja rauskriegen können, wer den Gabelstapler (falls es einer war) ins Herz Münchens gestoßen hat.
Michael Borio ist Gästeführer der Stadt München und war wohl einer der ersten, der am Samstag den Schaden gesehen hat und uns Fotos schickte. Ihm blute das Herz, „genau hier, im Zentrum Münchens, das hat ja auch einen symbollischen Charakter“, sagt er. Wir sind guten Mutes, dass der geflüchtete Fahrer gefasst wird. In diesem Jahr (2024) oder im nächsten (2025).
MATTHIAS BIEBER