Viele Apps verkaufen die Daten ihrer Nutzer. © Gollnow/dpa
Neue Schockzahlen rund ums Smartphone: Abermillionen von Standorten aus Apps werden auf internationalen Datenplätzen gehandelt. Das haben u. a. der BR und netzpolitik.org herausgefunden. In Deutschland sind rund 800 000 Menschen betroffen. Besonders sticht eine populäre Wetter-App heraus. Experten sprechen von „Kontrollverlust“. So wurden weltweit an einem Tag im Juli 2024 rund 380 Millionen Standorte von 47 Millionen Usern ermittelt.
Beispiel Wetter Online: Bei den Datenschutzbestimmungen des Unternehmens seien über 800 Firmen aufgeführt, mit denen das Portal Daten über seine User teilt – innerhalb der EU und außerhalb wie u. a. in den USA, Hongkong oder Brasilien. Datenschutz-Jurist Martin Baumann sagt auf tagesschau.de: „Den wenigsten Nutzern ist bewusst, was für umfangreiche Profile über sie erstellt werden können – von Stellen, mit denen sie niemals direkt etwas zu tun hatten.“
Welche Apps sind noch erwähnt? Die Recherchen ergaben u. a. die Spiele-App Candy Crush, die Dating-Apps Tinder, Grindr und Lovoo oder die E-Mail-Apps von web.de und gmx. Weiter im Fokus stehen auch Kleinanzeigen, Flightradar24 und Focus Online. Alle ließen eine Anfrage von BR, netzpolitik.org und einem internationalen Rechercheteam unbeantwortet. Das jetzt informierte Landesamt für Datenschutzaufsicht spricht von „beträchtlichen Bußgeldern“.
MM