Schnäppchen für 9 Millionen

von Redaktion

Luxus-Penthouse in Bunker am Englischen Garten

Der Bunker an der Ungerstraße sollte bis zu 700 Menschen Schutz vor Bombenangriffen bieten – jetzt kann man im Penthouse luxuriös wohnen.

Von der Dachterrasse des markanten Bunkers ergibt sich eine traumhafte Aussicht über den Englischen Garten. In den oberen Etagen: purer Luxus. © VADIM KRETSCHMER/Riedel Immobilien

Ist das Münchens dickstes Schnäppchen? Der umgebaute Bunker an der Ungererstraße 158 in Schwabing ist nicht nur gewaltig – sondern auch gewaltig günstig. Relativ zumindest.

Die Ausstattung: hochexklusiv. Das Sieben-Zimmer-Penthouse hat 378 Quadratmeter. Luxus pur, verteilt auf den drei oberen Stockwerken. Obendrauf gibt es eine einzigartige Dachterrasse mit Traumblick über den Englischen Garten und die Stadt bis hin zu den Alpen. Der Preis aktuell: 8,97 Millionen Euro – statt ursprünglich 12,85 Millionen.

Der markante Bunker ist einzigartig. 1943 mitten im Zweiten Weltkrieg gebaut, sollte er ursprünglich bis zu 700 Menschen bei Bombenangriffen Schutz bieten. Lange stand er leer, bis ihn der bekannte Immobilienentwickler Stefan Höglmaier („Euroboden“) kaufte und bewohnbar machte. Er ließ große Fenster in die zwei Meter dicken Betonwände fräsen, baute einen Lift ein. In die unteren Etagen kamen Büros und Wohnungen, in die Etagen 5, 6 und 7 zog der Luxus ein – und Höglmaier gleich mit.

2022 bot er seinen Bunker erstmals zum Verkauf an – für 12,85 Millionen Euro. Heute sind es fast vier Millionen weniger – ein Rückgang von fast 30 Prozent.

Nicht ungewöhnlich, sagt der renommierte Immobilienmakler Maximilian Riedel: „Der Immobilienmarkt hat sich in den vergangenen Jahren massiv verändert, und eine Preisanpassung spiegelt die aktuellen Marktgegebenheiten wider. Kaufpreise waren stets Verhandlungssache, und Abschläge von bis zu zehn Prozent unter dem Angebotspreis waren keine Seltenheit. Seit Anfang 2022 hat es jedoch zusätzliche Preisrückgänge von zehn bis 20 Prozent gegeben. Insbesondere die rapide gestiegenen Zinsen haben die Gruppe der potenziellen Käufer deutlich verkleinert, was die Vermarktungszeiten verlängert und das Angebot an verfügbaren Immobilien erhöht hat.“

Für Kaufinteressenten seien das gute Nachrichten, sagt der Makler: „Traumimmobilien, die 2022 noch unvorstellbar schienen, wie Seegrundstücke, Villen in Bogenhausen oder exklusive Wohnungen, sind nun greifbarer denn je.“

Wer das nutzen will, sollte aber nicht allzu lange warten, empfiehlt Riedel: „Seit Anfang 2024 hat sich der Markt stabilisiert, sodass die Angebotspreise nur noch selten angepasst werden und eher davon ausgegangen werden kann, dass sich in Zukunft die Preise von Immobilien in München wieder langsam nach oben entwickeln werden.“

Mit der Insolvenz der Immo-Firma Euroboden im Jahr 2023 habe der aktuelle Preis des Penthouses dagegen nichts zu tun, so Riedel – es sei ein rein privater Verkauf. Riedel: „Der Eigentümer hat eine große Leidenschaft für Architektur und entwickelt gerne neue, hochwertige Immobilien zur privaten Nutzung. Aber er liebt es auch immer wieder, was Neues zu kreieren.“
THOMAS GAUTIER

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