■ André Hermann (Grüne)
Bezahlbares Wohnen ist Grundrecht. Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass es wieder bezahlbar wird. Hierfür braucht es einen Mix an Maßnahmen: Förderung von gemeinwohlorientierten Investitionen, Verlängerung der Mietpreisbremse, konsequente Bekämpfung von Leerstand und Spekulationen, Vereinfachung der Normen, Abbau der Bürokratie und Förderung von kommunalen Wohnungsgesellschaften. Auch Kreditinstitute müssen in die Pflicht genommen werden und das Vorkaufsrecht der Kommunen soll gestärkt werden. Dafür müssen wir alle Beteiligten an einen Tisch bringen.
■ Claudia Küng (CSU)
Wohnungen in München sind rar. Doch in der Stadt schlummern Potenziale, die wir aktivieren müssen. Das Oktoberfest zeigt jedes Jahr, wie viel ungenutzter Wohnraum plötzlich verfügbar wird. Doch viele Vermieter scheuen eine Dauer-Untervermietung aus Angst vor Mietnomaden oder Schäden. Ein öffentlicher Fonds könnte Vermieter absichern und das Angebot erweitern. Auch Gewerbegebiete bergen Potenzial: Parkplätze unter die Erde, günstiger Wohnraum oben. Und die vielen Baulücken – wie das Siemenshochhaus-Gelände – müssen endlich bebaut werden.
■ Daniel Föst (FDP)
Fakt ist: Gegen explodierende Mieten helfen Mangelverwaltung wie Mietpreisbremsen oder kommunale Vorkaufsrechte nur bedingt. Tatsächlich gehen diese Maßnahmen am Kern des Problems vorbei: Es gibt nicht genügend Wohnungen. Die Wohnungsnot und die dadurch steigenden Mieten bekommen wir nur in den Griff, wenn wir mehr, schneller und günstiger bauen. Das bedeutet also: runter mit den Standards, weg mit der lähmenden Bürokratie, Digitalisierung der Verfahren, mehr Bauland und Förderung von Aufstockung, Ausbau und Umwidmung.
■ Christian Schwarzenberger (Linke)
Es muss mehr bezahlbarer Wohnraum gebaut werden. Die Zahl der Sozialwohnungen nimmt aktuell weiter ab. Mit 20 Milliarden Euro jährlich wollen wir für eine Umkehr sorgen. Dazu gilt für uns: einmal Sozialbindung, immer Sozialbindung! Mit einem Mietendeckel werden wir zudem den Mietwucher beenden und überteuerte Mieten senken. Und: Über 22 000 Wohnungen stehen in München langfristig leer. Leerstand darf sich nicht lohnen und muss beendet werden. Wir fordern daher eine Abgabe von zehn Euro pro Quadratmeter für leer stehende Wohnungen.
■ Seija Knorr-Köning (SPD)
Um den Mietenwahnsinn in den Griff zu bekommen, muss man dringend die Mietpreisbremse verlängern und deutlich verstärken. Deswegen fordere ich eine Atempause für die Münchner durch ein Mietenmoratorium. Außerdem müssen wir in unserer so attraktiven Stadt die Unternehmen und Konzerne stärker in die Pflicht nehmen: Werkswohnungsbau muss gestärkt und vom Bund zur Bedingung gemacht werden. Wir brauchen darüber hinaus Reformen bei der Zweckentfremdung und mehr Einsatz gegen den Leerstand von Wohnraum durch Kurzzeitvermietung oder Spekulation.