„Wir können Wiesn“

von Redaktion

Giesinger-Bräu startet Oktoberfest-Test mit Zelt

Der umtriebige Steffen Marx ist Chef bei Giesinger Bräu und will auf die Wiesn. © Marcus Schlaf

So soll die Zelt-Hütte aussehen, mit der Giesinger-Bräu für die Wiesn testet. © Giesinger-Bräu

Macht diese Almhütte den Weg zur Wiesn frei? Seit Jahren will Giesinger Bräu aufs Oktoberfest. Sie haben das Bier. Sie haben Münchner Wasser – auch ein Kriterium für eine Wiesn-Zulassung (siehe Kasten). Aber sie hatten kein Festzelt.

Bis jetzt! Brauerei-Chef Steffen Marx (47) hat ein 800-Personen-Zelt klargemacht. Komplett aus Holz, mit schrägem Dach und großen Türen. Erinnert an ein Wiesn-Zelt – und das ist kein Zufall. Sondern ein Probelauf. Für die Wiesn.

Das Zelt soll im März beim Starkbierfest der Brauerei zum Einsatz kommen. Marx zu unserer Zeitung: „Wir haben uns Anfang Dezember dazu entschieden, das zu machen. Es war eine ganz spontane Idee, aber wir haben intern alle Bock darauf. Und geben jetzt dafür richtig Gas!“

Ein eigenes Zelt zu bauen, dafür war keine Zeit. Marx: „Das Zelt haben wir uns geliehen. Damit möchten wir ein Gefühl dafür bekommen, was uns in Zukunft erwartet.“ Mit „Zukunft“ meint Marx das Oktoberfest. „Wir nehmen das intern als Probelauf für die Wiesn.“ Servicekräfte besorgen und anlernen, Bedienungsgeld berechnen oder den Hendlgrill korrekt einstellen – das alles will Giesinger im neuen Zelt üben. Oans, zwoa, ausprobiert.

Erst im September kündigte Marx an, in „drei bis fünf Jahren“ das größte Volksfest der Welt zu erobern. Jetzt zieht er die Zügel straffer: „In zwei bis drei Jahren wird Giesinger auf der Wiesn vertreten sein!“ Dafür führte er bereits Gespräche mit den Fraktionen im Stadtrat. Der müsste für Giesinger die Betriebsvorschriften ändern. Konkrete Ergebnisse gab’s noch keine, doch Marx will weiter werben und Bedenken entschärfen. Etwa den, dass Giesinger Volksfest gar nicht kann. „Mit unserem Festzelt möchten wir bereits jetzt dafür Erfahrung sammeln.“

Doch erst mal muss das Starkbierfest auf dem Giesinger-Gelände in der Lerchenau ein Erfolg werden. Vom 6. bis 21 März hat sich Marx dafür ein straffes Programm ausgedacht: Jeden Abend Party mit Bands, die auch in Oktoberfestzelten auftreten – etwa den „Cagey Strings“ (Hacker-Festzelt) oder „Wuidara“ (Hochreiter‘s Zur Bratwurst). Am 22. März plant Marx ein Pub Quiz mit 500 bis 600 Gästen als Weltrekordversuch. Am letzten Tag findet Zeltboxen statt. Dazu gibt’s einen Shuttle-Bus zwischen Brauerei und Frankfurter Ring.

Zu essen gibt es Wiesn-Klassiker und fleischlose Alternativen wie veganen Zwiebelrostbraten. Das Bier kostet 13,90 Euro die Mass – zur Auswahl stehen das Starkbier „Innovator“, die naturtrübe „Erhellung“ und das Helle. Mal sehen, ob das auch bald auf dem Oktoberfest getrunken wird.
THOMAS GAUTIER

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