Was Handschriften verraten

von Redaktion

Zum Aktionstag: Expertin entschlüsselt Münchner Promis

Ideenreich und äußerst spontan: Pfarrer Rainer Schießler.

Originell und willensstark: Die Münchner Kabarettistin Luise Kinseher.

Aufmerksam und argumentationsstark: Wirtesprecher Peter Inselkammer.

Belastbar und gewissenhaft: Zirkus-Chefin Jana Mandana Lacey-Krone.

Vieles hinterfragend: Fußball-Nationalspielerin Giulia Gwinn. © Schmidt, Jantz, Bodmer, Schlaf, privat

Claudia Caspers sagt: „Die Schrift mag zwar einen entpersonalisierten, greifbaren Mitteilungscharakter haben, aber dahinter steht immer eine Person – somit etwas Menschliches, Würdevolles und nicht ganz Greifbares, mit Gefühlen, Wünschen und Ängsten.“ Die Münchnerin hat Philosophie, Psychologie und Betriebswirtschaft in München und Zürich studiert – mit paralleler Ausbildung zur Grafologin. Zum heutigen internationalen Tag der Handschrift hat die Expertin die Botschaften von fünf Münchner Prominenten analysiert – ohne zu wissen, wer dahintersteckt.

Jana Mandana Lacey-Krone, Chefin des Circus Krone: Eine nach Kompetenz strebende, gewissenhafte Person, die sich im Griff hat und belastbar ist. Sie hat ein ausgeprägtes Bedürfnis nach praktischen Erfahrungen, dem Austausch mit der Umwelt und rasch greifbaren Ergebnissen. Deshalb fällt es diesem Menschen leicht, sich auf kurzfristige aktuelle und an der Praxis orientierte Realitäten zu fokussieren statt auf langfristige zukünftige Möglichkeiten, die in theoretisch-spekulativen Bereichen angesiedelt sind. Bedacht auf Perfektion und Konformität, fällt es der Person oft nicht leicht, berechtigten Unmut zu äußern oder auch mal aus der Haut zu fahren, wenn ihm innerlich danach wäre. Wann knipst sie mal das Lichtlein der Selbstkontrolle aus?

Peter Inselkammer, Armbrustschützenzelt, Sprecher der Wiesn-Wirte: Diese Person kann sich in akzeptabler Weise selbst behaupten, und es fällt ihr leicht, sich wenn nötig abzugrenzen. Dabei setzt dieser Mensch seine gut entwickelten rationalen und intuitiven Fähigkeiten ein, um mit wacher Aufmerksamkeit Situationen zu erfassen und sie objektiv zu analysieren. Am Ende gelangt er zu reflektierten, eigenständigen Urteilen, die er mit guten Argumenten präsentieren und gekonnt ausdrücken kann. Mitmenschen empfinden den Umgang mit ihm als angenehm aufgrund seiner unkomplizierten Wesensart und auch, weil er seinem Gesprächspartner gut zuhören kann und ihm genügend Raum gibt.

Rainer Maria Schießler, Pfarrer: Man erkennt die ausgeprägte Eigenart dieses Menschen, Spontaneität und Fantasie. Etwas Vorgegebenes einfach nachzukauen, langweilt ihn. Rasch bringt er eigene Ideen ins Spiel und möchte auch, dass diese umgesetzt werden – nicht notwendigerweise von ihm selbst. Dabei wartet er ungern. Er hat immer das Gefühl, die Zeit rennt, und er ist im Wettlauf mit ihr. Es freut ihn, wenn er aus einer Stunde 80 Minuten herausschinden kann, und er wird innerlich unruhig, wenn eine geplante Sache nicht sogleich geschieht. Er fordert von sich selbst Höchstleistungen und hat den Fuß stets auf dem Gaspedal. Aber weiß er eigentlich auch, wo das Bremspedal ist?

Giulia Gwinn, Fußball-Star beim FC Bayern: Habe ich das schon erledigt? Ist das angemessen? Habe ich mich richtig verhalten? Hat das den anderen auch gefallen? Was denkt man über mich? Werde ich noch gemocht, wenn ich das tue? Was erwartet man von mir? Diese Person hinterfragt sich regelmäßig. Selbstgespräche dieser Art führt sie sehr oft.

Luise Kinseher, Kabarettistin: Dieser Mensch kann sich mit vielem abfinden, außer mit schlechtem Geschmack und uninteressanten Mitmenschen. In seinem Naturell sind Emotionalität, Kreativität, Intellekt und Introspektion mit Originalität kombiniert. Deshalb wird er von außergewöhnlichen Menschen und Dingen angezogen. Sein persönlicher Stil hat eine äußerst individuelle Note. Beeindruckend sind die enorme Willenskraft, Schaffens- und Darstellungsfreude bei gleichzeitiger Vitalität. Aufgrund dessen kann er seine Umgebung nachhaltig entsprechend seiner persönlichen Vorstellungen gestalten und verändern. Wer versucht, ihn daran zu hindern oder vorhat, seine Vorstellungen zur Seite zu drängen, muss mit starkem Gegenwind rechnen.
MATTHIAS BIEBER

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