Mordversuch nach Silvester-Party

von Redaktion

Freiham: Azubi rastet wegen Diebstahl einer Playstation aus

War er bereit, wegen einer Playstation zu töten? Die Staatsanwaltschaft München I wirft Albin K. (24) einen versuchten Mord vor. Der Azubi soll einen Bekannten brutal niedergestochen haben, als der dessen Spielekonsole mitgenommen hatte. Am Landgericht wird dem 24-jährigen Münchner jetzt der Prozess gemacht.

Im blauen Hemd sitzt er auf der Anklagebank und wirkt entspannt. Dramatisch hingegen soll es an Silvester in Freiham zugegangen sein. Dort feierte Albin K. mit Freunden den Jahreswechsel. Laut Anklage floss reichlich Alkohol, zudem wurden Drogen konsumiert.

Von der Gruppe zunächst unbemerkt hatte Patrick L. (Name geändert) die Wohnung verlassen und die Playstation des Gastgebers mitgenommen. Albin K. erwischte den Dieb vor dem Gebäude, beide prügelten sich zunächst. Weil L. noch einen Controller der Konsole hatte, rief ihn der Gastgeber später an – so kam es zu einem erneuten Aufeinandertreffen am frühen Morgen.

Doch dazu zog sich Albin K. laut Anklage stabile Arbeitshandschuhe an und bewaffnete sich mit einem Küchenmesser. Die 16 Zentimeter lange Klinge soll er Patrick L. dann mehrfach in Hals und Oberkörper gerammt haben. Blutend brach das Opfer danach zusammen. Während andere Partygäste Erste Hilfe leisteten und den Notruf wählten, soll Albin K. seelenruhig in die Wohnung zurückgegangen sein. Die Polizei fand ihn schlafend.

Zu den Vorwürfen schweigt der Angeklagte vor Gericht. Patrick L. hingegen leidet noch immer unter den Folgen der lebensgefährlichen Messerattacke. Ärzte mussten ihm sogar die linke Schädeldecke entfernen – bis heute ist er in Reha.
ANDREAS THIEME

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