Der Kobold am Steuer (Foto re.). An der Kreuzung Liebig-, Trift- und Wagmüllerstraße (Foto li.) regelt ab heute Pumuckl den Verkehr. Im Glockenbachviertel zeigen Ampeln schwule und lesbische Paarmotive (Foto re. u.). © Bodmer, GUELLAND, Screenshot
„Hurra, Hurra, der Pumuckl ist wieder da“ – und wie! Diesmal regelt der freche Kobold den Münchner Verkehr an der Kreuzung Liebig-, Trift- und Wagmüllerstraße. Das hätte dem kleinen Klabautermann mit den roten Haaren und der grünen Hose gut gefallen, auch wenn er vermutlich dabei nicht regelkonform vorgegangen wäre. Der Pumuckl ist eigentlich für seine Streiche bekannt. Ab heute erscheint er als rote und grüne Silhouette auf den Ampeln der Kreuzung. Der Kobold war im Jahr 1962 von der Autorin Ellis Kaut geschaffen worden und trieb in Hörspielen, Fernsehsendungen und Büchern sein Unwesen. Klar ist: Die Münchner lieben ihn und seine Geschichten!
Entsprechend groß ist die Freude darüber, dass Oberbürgermeister Dieter Reiter und Mobilitätsreferent Georg Dunkel am Donnerstagvormittag im Lehel, der Heimat des kleinen Kobolds, Münchens erste Pumuckl-Ampel enthüllen. Zu dem besonderen Termin kommen auch Ursula Bagnall, die Tochter der Pumuckl-Erfinderin und -Autorin Ellis Kaut, sowie Barbara von Johnson, Illustratorin der Originalfigur.
Zuvor war fraktionsübergreifend im Stadtrat schon 2023 beantragt worden, Ellis Kaut (1920–2015) mit einer solchen Ampel ein Andenken zu setzen. Dafür sollte der kleine Kobold an drei Kreuzungen im Lehel in Erscheinung treten. In dieser Gegend fanden einst die Dreharbeiten für die in den 1980er-Jahren produzierte TV-Serie „Meister Eder und sein Pumuckl“ statt. Auch der Kameraflug für den Vorspann wurde über den Dächern des Stadtviertels gemacht. Dort befand sich die Werkstatt des von Gustl Bayrhammer verkörperten Schreinermeisters Eder. Die ursprüngliche Stimme von Pumuckl, der als Zeichentrickfigur in die Serie kopiert wurde, stammt von Hans Clarin. Für neuere Produktionen wird sie von KI generiert.
Die Idee, dem Pumuckl in seiner Heimat ein Denkmal zu setzen, kam im Bezirksausschuss Altstadt-Lehel auf. Es sollte aber keine Konkurrenz zum Pumucklbrunnen im Luitpoldpark sein, deshalb plädierte man für eine Ampel. Für viele Münchner und Pumuckl-Fans ist diese Ampel ein nostalgisches Highlight und eine Hommage an eine der bekanntesten Kinderfiguren Deutschlands. Ampeln mit speziellen Motiven gibt es bereits in anderen Städten. In Mainz sind beispielsweise die Mainzelmännchen zu sehen, in Trier regelt Karl Marx den Verkehr, in Hameln der Rattenfänger und in Emden Otto Waalkes.
Und im Münchner Glockenbachviertel gibt es Fußgängerampeln, die schwule und lesbische Paarmotive zeigen. Sie wurden ursprünglich nur rund um den Christopher Street Day eingesetzt und leuchten jetzt das ganze Jahr.
GABRIELE WINTER