Schon da: Der Software-Gigant Microsoft hat seine Deutschlandzentrale in Schwabing. © Amthor
Er ist der Gründer von OpenAI: der 39-jährige Software-Entwickler Sam Altman. © YAMAZAKI/AFP
Griaßdi, ChatGPT! Das derzeit bekannteste Programm mit Künstlicher Intelligenz (KI) bekommt bald einen eigenen Büro-Standort in München – beziehungsweise die Firma, die dahintersteht! Diese Nachricht, die am Freitag bekannt wurde, sorgt für großen Jubel in der Münchner Wirtschaft. Denn sie bedeutet: Für unseren Hightech-Standort geht’s weiter in Richtung digitale Zukunft.
OpenAI, der ChatGPT-Entwickler, will an der Isar seinen ersten Standort in Deutschland eröffnen. Die Firma, einer der Vorreiter der Branche, begründete den Entschluss mit dem starken KI-Markt hierzulande. Was Nutzerzahlen von ChatGPT angeht, liegt die Bundesrepublik unter den Top 5 weltweit, innerhalb Europas ganze vorn. „Deutschland ist unglaublich wichtig für uns“, bekräftige OpenAI-Gründer Sam Altman am Freitag bei einer Diskussion in Berlin.
Der KI-Pionier will von München aus sein Produkt noch stärker auf dem hiesigen Markt etablieren und die Zusammenarbeit mit deutschen Unis vertiefen. Am neuen Standort will die Firma unter anderem Mitarbeiter aus den Bereichen Kommunikation undEntwicklung einstellen. Sie sollen mitunter dafür sorgen, dass noch mehr Menschen, Unternehmen und Institutionen die Anwendung nutzen. Wie viele Mitarbeiter die Firma in München beschäftigen will, ist noch unklar. Auch der Start-Zeitpunkt ist noch geheim.
Erst in den kommenden Monaten will das Unternehmen Details veröffentlichen. Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) sagte unserer Zeitung allerdings, dass es bereits Gespräche über mögliche konkrete Standorte gibt – Genaueres könne er noch nicht verraten. Eines sei jedoch klar: „Der Standort München wird dadurch noch interessanter.“ Viele Münchner Unternehmen könnten von dem Know-how in Sachen Künstlicher Intelligenz von OpenAI profitieren. Baumgärtner sieht die Ansiedlung von OpenAI auch als Chance, die Vernetzung zwischen Betrieben weiter voranzutreiben, etwa mit der Automobilindustrie. Für die Stadt laufe eine „konsequente Fortführung“ hin zu einem führenden Technologiezentrum.
Denn OpenAI ist nicht das erste Digitalunternehmen an der Isar. Die US-Tech-Giganten Microsoft, Google, Meta (bekannt für Facebook und Instagram) sowie Apple sind bereits mit Standorten in München präsent, was der Landeshauptstadt den Spitznamen Isar-Valley eingebracht hat. In Anlehnung an das Silicon Valley in Kalifornien, eines der globalen Zentren des technologischen Fortschritts.
Allein für Microsoft tüfteln knapp 2000 Mitarbeiter in der Parkstadt Schwabing an neuen Ideen – der Standort im Norden der Stadt ist gleichzeitig die Deutschland-Zentrale des US-Konzerns. Meta betreibt ein Büro in der Balanstraße: Rund 100 Mitarbeiter kümmern sich dort unter anderem um Künstliche Intelligenz und Virtuelle Realität. Und am Entwicklungszentrum von Apple nahe dem Hauptbahnhof arbeiten Experten unter anderem an Chip-Technologien. Der US-Konzern beschäftigt rund 1450 Mitarbeiter in München. Google hat ebenfalls noch Großes bei uns vor: So werkelt der Konzern gerade an neuen Büros in der historischen Arnulfpost. Sie sollen den bereits bestehenden Campus im Arnulfpark ergänzen. Wenn der neue Bau fertig ist, sollen bis zu 3000 Menschen in München für Google arbeiten.
JULIAN LIMMER