Warnstreik des Kita-Personals 2022 auf dem Odeonsplatz: Am Donnerstag ist es wieder so weit. © oliver Bodmer
Verdi macht ernst. Am Freitag hatte Gewerkschafts-Chef Frank Werneke angekündigt, dass noch vor der Bundestagswahl am 23. Februar Warnstreiks möglich seien. Nun erwischt es München knüppeldick – beziehungsweise die Eltern. Denn am Donnerstag kommt es in den städtischen Kitas zu ganztägigen Warnstreiks. Welche Einrichtungen konkret dem Streikaufruf der Dienstleistungsgewerkschaft folgen, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
„Die Arbeitgeber haben in der ersten Verhandlungsrunde am 24. Januar kein Angebot vorgelegt. Wir werden den Druck nun bis zur zweiten Verhandlungsrunde am 17. und 18. Februar spürbar erhöhen“, sagt Claudia Weber, Geschäftsführerin von Verdi München. „Gerade im Bereich Kinderbetreuung gibt es sehr hohe Engpässe. Die Arbeit muss attraktiver werden, und das schafft man nur mit besseren Löhnen“, betont sie gegenüber unserer Zeitung.
Die Forderungen im Einzelnen: Die Gewerkschaft will acht Prozent mehr Gehalt, aber mindestens 350 Euro im Monat. Besonders belastende Tätigkeiten sollen mit höheren Zuschlägen versehen werden. Auch die Ausbildungsvergütungen und Praktikumsentgelte sollen um 200 Euro im Monat erhöht werden. Ein „Meine-Zeit-Konto“ soll den Kita-Beschäftigten eine individuelle und flexiblere Arbeitszeit bringen. Und schließlich fordert Verdi drei zusätzliche Tage „zur Entlastung der Beschäftigten“.
Das Bildungsreferat rät allen Eltern dringend, bei ihrer jeweiligen Kita-Leitung nachzufragen, wie die aktuelle Lage ist. Erstattungen über das Verpflegungsgeld hinaus – also etwa Kosten für die Tagesmutter oder Verdienstausfall – seien wegen des Warnstreiks nicht möglich.
MBI