Immobilien-Experte Stephan Kippes. © Stache
2024 wurde in München und Bayern noch weniger gebaut als im ohnehin schon schwachen Vor-Vorjahr. © imago
Die Zahl der im vergangenen Jahr genehmigten Wohnungen liegt um 16,2 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2023 – und sogar im massiven Ballungsgebiet München um 13,2 Prozent niedriger als im Vor-Vorjahr. Dabei müssten gerade in der Landeshauptstadt viel mehr Wohnungen gebaut werden. Der Grund, so Immobilien-Experte Prof. Stephan Kippes vom IVD Süd: „Angesichts massiver Preissteigerungen für Baustoffe und Handwerkerleistungen in den letzten Jahren sowie wachsender Anforderungen an Neubauten, agieren sowohl private als auch institutionelle und genossenschaftliche Bauträger weiterhin sehr zurückhaltend.“
Im Jahr 2024 wurden laut Statistischem Landesamt bayernweit rund 41200 Wohnungen zum Bau freigegeben. Im bereits schwachen Jahr 2023 waren es noch rund 49200 Wohneinheiten. Im Jahr 2021 wurden bayernweit knapp 68600 Baufreigaben erteilt; 2022, als zum Jahresende ein erstes Einbremsen zu beobachten war, lag der Wert noch bei 65300.
Für Münchenzeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Mit etwa 7100 genehmigten Wohnungen wurde 2024 das Vorjahresergebnis deutlich verfehlt (-13,2 %). Anders als für den gesamten Freistaat schaut man in München jedoch auf ein vergleichsweise starkes Jahr 2023 zurück. Zwar fällt der Einbruch gegenüber den Jahren vor der Krise im Wohnungsbau in der Landeshauptstadt somit etwas weniger drastisch aus als im Bayern-Schnitt, doch bewegten sich die Baugenehmigungszahlen bereits zu dieser Zeit meist sehr deutlich unter dem eigentlichen Bedarf.
Kippes appelliert: „Für die neue Regierungskoalition wird die Ankurbelung der gesamten Wirtschaft inklusive der Wohnungsbaubranche eine der dringlichsten Aufgaben darstellen. Hier konnte die gescheiterte Ampelregierung ihre Vorhaben in den vergangenen Jahren nicht ansatzweise umsetzen.“ Allerdings: „Für den Freistaat lässt der Wohnbau-Booster Bayern, in dessen Zuge das im Landeshaushalt vorgesehene Volumen für die Wohnraumförderung nochmals deutlich angehoben wurde, Hoffnungen auf eine gewisse Erholung aufkeimen.“
MM