Tausende auf den Straßen

von Redaktion

Zahlreiche Demos am vergangenen Wochenende

Demonstrantin Ada Simonis (20) am Stachus. Foto re.: Die Demo der queeren Community am Gärtnerplatz. © Vonier/SZ Photo

Gegen Aufrüstung: Rund 1500 Demonstranten versammelten sich am Samstag am Stachus. © Achim Schmidt (2)

Die Münchner Sicherheitskonferenz hat am Samstag mehrere tausend Menschen zu Demonstrationen und Kundgebungen auf die Straße gebracht. Sie traten für Menschenrechte, Frieden, Demokratie und Vielfalt ein. Andere forderten Abrüstung oder richteten sich grundsätzlich gegen die Siko selbst, bei der hochrangige Politiker aus aller Welt drei Tage lang über Sicherheitsbelange debattieren.

Am Stachus hatten sich am Nachmittag nach vorläufigen Polizeiangaben rund 1500 Menschen bei einer Kundgebung des Münchner Aktionsbündnisses versammelt. Das Motto: „Friedensfähig statt kriegstüchtig“. Im Anschluss ging ein Demozug quer durch die Innenstadt zum Marienplatz. Eine der Teilnehmerinnen, die Auszubildende Ada Simonis (20), wollte – wie viele andere – ein Zeichen gegen die weitere Verbreitung von Waffen weltweit setzen: „Ich finde die weltpolitische Lage gerade sehr beängstigend. Ich bin gegen Aufrüstung und ein starkes Militär. Das Geld sollte sinnvoller verwendet werden, zum Beispiel damit wir keine Obdachlosigkeit mehr haben.“ Der Kinderarzt Heinrich Gundert (68) sagte am Rande der Demo: „Ich bin gegen Aufrüstung, gegen die Finanzierung der Ukraine. Die Europäer wollen ihre imperialistische Macht vergrößern – auf Kosten der Bevölkerung. Ich bin dafür, dass überhaupt keine Waffen mehr produziert werden und alle Angriffswaffen, die in Deutschland stationiert sind, abgebaut werden.“

Am Odeonsplatz gab es ab mittags einen weiteren Protest mit rund 450 Personen. Thema: der Ukraine-Krieg. Zuvor hatte es bereits eine Menschenkette gegeben. Laut Polizei kam es lediglich zu kleineren Störungen bei den Demos.

Nicht alle Kundgebungen des Wochenendes hatten mit der Siko zu tun. Zum bundesweiten Aktionstag der Pride-Bewegung kamen zum Beispiel am Gärtnerplatz rund 1200 Menschen zusammen. Unter dem Motto „Wähl Liebe!“ forderten sie stärkeren Einsatz für die Rechte queerer Menschen und besseren Schutz vor Hasskriminalität. Die CSD-Organisatoren hatten auch in anderen Städten im Freistaat zu solchen Demos aufgerufen. In Erlangen nahmen Polizeiangaben zufolge 300 Menschen an der Kundgebung teil, in Nürnberg 500 und in Würzburg waren es bis zu 1000 Personen.

Es seien generell weniger Menschen zu den Protesten gekommen als erwartet, sagte ein Sprecher der Münchner Polizei auf Nachfrage. Ein Grund dafür dürfte demnach auch eine gestiegene Verunsicherung der Menschen wegen des Anschlags vom Donnerstag auf den Demo-Zug von Verdi sein.
ACHIM SCHMIDT, NINA BAUTZ

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