Theodors perfekter Augen-Blick

von Redaktion

Wettbewerb „Natur im Fokus“: Nachwuchsfotografen ausgezeichnet

Hannah Franz hat mit ihrem Foto eines Tagfalters einen Sonderpreis des LBV gewonnen.

Raphael Christoph hat in der Kategorie „Bunte Vielfalt Bayerns“ den 1. Platz gewonnen.

Theodor Kerber hat mit diesem Foto einen Sonderpeis des Wettbewerbs „Natur im Fokus“ gewonnen. © Fotos: Marcus Schlaf

Seitdem sie geschlüpft sind, hat Theodor Kerber (15) aus Kirchheim bei München die Waldohreulen in der Nähe seines Wohnorts beobachtet. Vor ihm zeigen sich die Jungtiere, ein Geschwisterpaar. „Sie sind an mich gewöhnt“, sagt Kerber. Er hat die Tiere immer wieder besucht und abgelichtet – so auch an diesem Tag im Mai vergangenen Jahres, als er eigentlich die untere Eule vor der Linse hatte. Plötzlich lugte auch die Schwester des Männchens hinter dem Ast hervor – und Kerber hat im richtigen Moment den Auslöser gedrückt. Und damit einen Sonderpreis des Fotowettbewerbs „Natur im Fokus“ gewonnen. Sein Bild trägt den Titel: „Wer sitzt denn da unten?“

Heuer fand der Wettbewerb zum 18. Mal statt, geehrt wurden Nachwuchsfotografinnen und -fotografen im Alter zwischen sieben und 18 Jahren aus ganz Bayern. Rund 1200 Bilder erreichten die Jury dieses Mal, eingereicht wurden Fotos in zwei Kategorien: „Berge, Felsen, Kieselsteine“ und „Bunte Vielfalt Bayerns“. Kerber hat einen der vier Sonderpreise gewonnen, die zusätzlich zu den regulären Preisen vergeben werden. Er bekam seinen Preis vom Förderverein Museum Mensch und Natur. Dort, im Schloss Nymphenburg, fand gestern die Preisverleihung statt. Mit dabei war auch Umweltminister Thorsten Glauber (FW).

Glauber fand lobende Worte für „Draußen-Kinder“ wie Kerber und die anderen Nachwuchsfotografen und Fotografinnen. „Es ist ein Riesenerlebnis für uns alle, diese Bilder zu sehen“, sagte Glauber. Wohl wahr!

In der Kategorie „Bunte Vielfalt Bayerns“ hat Raphael Christoph den ersten Platz in der Altersklasse von 15 bis 18 Jahren gewonnen. Der 17-jährige aus Gauting hat dabei etwas gewagt, mit natürlichem und Blitzlicht experimentiert – und sogar seine Angst vor Spinnen überwunden. „Mir macht die künstlerische Naturfotografie Freude“, erzählt Christoph nach der Preisverleihung. Sein Motiv, eine Kreuzspinne, entdeckte und fotografierte er bei sich zu Hause im Garten, an einem Sommerabend vergangenes Jahr. Sein Foto trägt den Titel: „Gesponnene Farben“. So wie Theodor Kerber träumt auch Raphael Christoph davon, Naturfotograf zu werden.

Hannah Franz lebt da noch mehr im Moment. Die zwölfjährige Münchnerin gewann gestern ebenfalls einen Sonderpreis, verliehen vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), Bayerns ältestem Naturschutzverband. Sie fotografierte einen Tagfalter, genauer gesagt einen Schwalbenschwanz. Entdeckt hat sie den prächtigen Falter während einer Wanderung mit ihrer Familie, auf dem Gipfel des Grasleitensteins. „In dem Moment dachte ich mir, ich mach mal ein Foto“, erzählt Franz. Sie nahm das Handy ihrer Mutter und schießt damit das perfekte Foto. Franz gewinnt übrigens nicht zum ersten Mal – auch vor zwei Jahren belegte die junge Fotografin den ersten Platz des Wettbewerbs. Damals mit einem Schneckenfoto. Das hängt schon im Wohnzimmer der Familie – und der Falter bald daneben.
LEA SCHÜTZ

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