U-Bahn-Ersatz: Läuft‘s mit den Bussen?

von Redaktion

U3 und U6: Unsere Reporterin testet die oberirdische Alternative

Wegen der U-Bahnarbeiten fahren Busse. © Yannick Thedens

Abfahrt für den Schienenersatzverkehr: Die Bauarbeiten auf den Linien U3 und U6 sind gestern gestartet. Die U3 fährt bis 9. März zwischen Fürstenried West und Brudermühlstraße und zwischen Sendlinger Tor und Moosach. Die U6 fährt zwischen Klinikum Großhadern und Implerstraße bzw. vom Goetheplatz und Garching-Forschungszentrum. Für die Zwischenstrecke gibt’s Busse, die X3 und U3 heißen und teils in Purpur gehalten sind. Deswegen muss man aber nicht alles durch die rosarote Brille sehen. Unsere Reporterin Amelie Breer hat den Test gemacht.

Positiv: An den Endhaltestellen weisen Linien auf dem Boden – ebenfalls in Purpur – zu den Eingängen der U-Bahnstationen. Ich steige in den X3 an der Goethestraße am Hauptbahnhof. Und habe Glück. Das Gefährt ist bis auf drei Fahrgäste komplett leer. Wir sprechen mit Gloria (19), die in der Nähe von Konstanz lebt und gerade ihre Cousine besucht. Sie sagt uns: „Die Fahrt war gut, es kam gefühlt alle fünf Minuten ein Bus. Ich komme vom Land, da kommt manchmal keiner.“

Leider geht‘s auch anders. Ich quetsche mich an der Brudermühlstraße Richtung Sendlinger Tor mit etlichen anderen Fahrgästen hinein. Ich fühle mich wie in einer Sardinendose. Als der Fahrer auf die Bremse tritt, geht ein Ruck durch die Stehenden, das Gerempel ist groß. Weiß auch Dimitrina Dimitrova (70): „Ich habe länger gewartet als bei der U-Bahn. Außerdem war der Bus zu klein und deshalb rappelvoll.“

Wer nicht an einer Anfangs-Haltestelle einsteigt, hat es schwer. Eine Frau versucht an der Poccistraße, in den überfüllten Bus zu steigen. Erst als sie klagt: „Das ist schon der dritte Bus, in den ich einsteigen will!“, rückt die Menge noch enger zusammen.
AMELIE BREER

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