Mein erstes Versprechen: Ich gehe wählen! Ich bin dankbar, dass ich eine Stimme habe und diese einer Partei geben kann, die ich mir selbst, ganz ohne Zwang, aussuche. Diesmal habe ich auch den Wahl-O-Mat befragt und in diversen Zeitungen Leitthemen der Parteien miteinander verglichen. Wahlprogramme. Bei allen Wahlversprechen lese ich nichts, was wirklich schnell, also innerhalb vier Jahren knackig umgesetzt werden kann und auch wird. Ist vielleicht pessimistisch, aber man hat ja auch schon eine gewisse „Wahlerfahrung“. Ich habe mir mal Umwelt, Energie und Verkehr herausgepickt. Das sind sehr große Ziele. Manch versprochene Umsetzung bis 2045! Bis dahin sind es mindestens noch vier Wahlen!
Wer bleibt denn da dahinter? Was mich noch viel mehr beschäftigt, das sage ich jetzt einfach mal so – wir Deutschen allein werden das Klima nicht retten. Wer hilft denn da noch mit? Klimakonferenzen hin oder her. Da wird auch Großes versprochen und wenig gehalten. Für Herrn Trump gibt es eh keinen Klimawandel und so verbietet er Papierstrohhalme per Dekret, weil sie in seinem Mund „explodieren“ und führt die aus Plastik wieder ein. Da falle ich vom Glauben ab. Das ganze „Binzer-Rudel“ verbietet sich seit Jahren Strohhalme und Q-Tipps, damit unseretwegen ja kein Seepferdchen leiden muss, und dann kommt er mit so was.
Noch ein Umweltbeispiel für mich als Bürgerin im ganz Kleinen. Wenn ich zum Einkaufen gehe, dann achte ich darauf, Produkte zu kaufen, die in recycelten Verpackungen eingetütet sind, oder gänzlich unverpackt. Überhaupt bemühe ich mich, saisonal und regional einzukaufen und habe fast ein schlechtes Gewissen zu erzählen, dass wir in Andalusien im Urlaub waren. Und ja, wir sind geflogen. Am ersten Urlaubstag bin ich einkaufen gegangen und was soll ich sagen? In Spanien gibt es nichts, oder kaum etwas, was unverpackt wäre. Bananen und Avocados, das ist aber schon das Einzige. Zudem gibt es kein Pfandsystem und keine Glasflaschen. Das Leitungswasser ist nicht trinkbar – also viel Wasser in Plastikflaschen kaufen, sowohl zum Trinken als auch zum Kaffeekochen. Bio-Eier sind in einer Plastikschachtel verpackt und die zur Sicherheit noch einmal mit Folie umwickelt. Da frage ich mich schon, warum ich mir zu Hause so viele Gedanken zur Mülltrennung mache.
Ich habe in den drei Wochen Urlaub so viel Plastikmüll verursacht wie sonst bestimmt in einem ganzen Jahr nicht. Das ist kein gutes Gefühl. Bei uns wird für E-Autos, Windkraft und umweltschonendes Verhalten plädiert, weil wir es unserer Erde und den nachfolgenden Generationen schuldig sind, und gleichzeitig gehen andere europäischen Länder damit um, dass einem ganz anders wird. Das wird sich dort auch bis 2045 nicht ändern. Aber ich verspreche auch weiterhin nach bestem Wissen und Gewissen gut auf meine Umwelt zu achten, unabhängig von meiner Wahl.