Ungewöhnliche Antwort auf Schmierereien: „Kann man machen, ist aber auch keine Lösung“, steht auf einem Aufkleber auf einem Grünen-Plakat. © Grüne
Wahlplakate gefallen nicht jedem. Sie einfach abzubauen, wie es immer wieder vorkommt (wir berichteten), ist aber der falsche Umgang – und zudem verboten. Aber auch so nimmt der Vandalismus immer mehr zu – zu merken auch in Sendling, wo zunehmend Plakate abgerissen oder verschmiert werden. „Es macht mir Angst zu sehen, wie aggressiv einige wenige Personen sind“, sagt zum Beispiel Maria Hemmerlein von den Grünen.
Als Mitglied des Bezirksausschusses Sendling-Westpark ist sie regelmäßig als Plakatpatin mit Schwamm, Putzmittel und Kleister unterwegs, um verschmierte und abgerissene Wahlplakate ihrer Partei zu säubern oder gegebenenfalls zu ersetzen. Sie ist nicht die Einzige, die diese Auswirkungen von Hass, Zerstörungswut und Unverstand nicht tatenlos hinnehmen will. Ein anderer ist der Fotojournalist Johannes Reichel, ebenfalls Mitglied der Grünen und des Bezirksausschusses Sendling-Westpark.
Reichel ist ehrenamtlich mehrmals wöchentlich mit Fahrrad und Lastenanhänger dabei, zerrissene und beschädigte Plakate zu ersetzen oder den Chaoten mit sinnigen Sprüchen auf Aufklebern einen freundlichen Denkzettel zu verpassen. „Kann man machen. Ist aber auch keine Lösung“, steht da zum Beispiel als Kommentar zu den Schmierereien zu lesen. Ob’s die angesprochenen Personen verstehen? Übrigens: Beschädigung, Zerstörung und Diebstahl von Wahlplakaten sind keine Kavaliersdelikte. Es handelt sich um Straftaten, die zur Anzeige gebracht werden.
WALTER KIEFL