Gegen Gewalt, Hass und Hetze

von Redaktion

Der Sub-Wagen beim CSD. © E. Harbeck

Die Zahlen sind alarmierend: 230 Mal sind Menschen in Bayern aufgrund ihrer sexuellen Orientierung im Jahr 2023 Opfer von Übergriffen geworden. Sie reichen von Beleidigungen, Mobbing bis hin zu tätlichen Angriffen. Das waren 71 Fälle mehr als ein Jahr zuvor. Aktuelle Zahlen werden derzeit noch ausgewertet. Dass solche Übergriffe überhaupt ans Licht kommen, ist auch der Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt, Strong, zu verdanken. Sie richtet sich speziell an Schwule, Lesben und allgemein queere Menschen, die solche Attacken erleben mussten. Nun ist die Stelle dieser Tage fünf Jahre alt geworden. Sie gehört zum Schwulen Kommunikations- und Kulturzentrum München, dem Sub. Das Ziel von Strong: queeren Menschen, die Gewalt oder Diskriminierung erleben, Hilfe bieten – beraten, unterstützen und Fälle dokumentieren. Außerdem setzt sich Strong gegen Hetze im Internet ein. Dafür kooperiert die Stelle seit einigen Jahren mit der bayerischen Polizei. Gemeinsam richteten sie eine Meldestelle ein, die Fälle von Hass im Netz aufnimmt. Außerdem etablierten sie gemeinsam einen proaktiven Beratungsansatz. Das heißt: Wenn eine queere Person zur Polizei kommt, um Anzeige zu erstatten, bieten ihr die Beamten proaktiv an, sich bei Strong zu melden – sofern Bedarf besteht. Nach einer Pilotphase in Mittelfranken kommt dieses Prinzip auch in München zum Einsatz. Mit Erfolg: Das Angebot der Beratungsstelle werde dabei sehr gut aufgenommen, sagt Annina E. von der Fachstelle Strong: „Jedes Mal, wenn wir Menschen beraten, zeigt sich, dass wir gebraucht werden.“
LIM

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