Tresor zertrümmert Treppenhaus

von Redaktion

Gebäude am Sendlinger Tor muss nach Unfall geräumt werden

Ein Absperrband sichert die Treppe: Dort ist der 450 Kilo schwere Tresor zu sehen, der hinunter gestürzt ist. © privat, Götzfried

Von unten sieht man, mit welcher Kraft der Tresor eingeschlagen ist. Der Putz an der Treppe ist abgebröckelt. Stützen müssen sie halten. Hier in einem alten Jugendstil-Haus am Sendlinger-Tor-Platz ist laut Münchner Feuerwehr am Montagmittag ein 450-Kilo-Tresor die Stufen hinuntergefallen und hat sich zwischen dem zweiten und dem ersten Geschoss in ein Zwischenpodest gebohrt. „Das war ein riesiger Schlag“, erzählt ein Zeuge unserer Zeitung. Der Schaden ist so gravierend, dass der Aufgang für Personen vorerst gesperrt ist. „Wir wurden alle über den Aufzug evakuiert.“

„Im vierten Stock ist ein Versicherungsmakler mit seinem Büro ausgezogen, die Umzugsfirma hat den Tresor mit einer elektrischen Raupe hinuntertransportiert“, berichtet der Augenzeuge. „Ich schätze, dass die alte Treppe dem Gewicht nicht mehr standgehalten und nachgegeben hat.“ Die genaue Ursache muss aber noch geklärt werden. Das Wichtigste: Es wurde niemand verletzt!

Kurz nach dem Unfall rückte die Feuerwehr aus. Beim Eintreffen habe man „im darunter liegenden Stockwerk den Tresor durch das entstandene Loch erkennen“ können, heißt es im Bericht. Und weiter: „Da nicht abgeschätzt werden konnte, inwieweit die hölzerne Konstruktion weiter standhalten konnte, wurden weitere Einheiten alarmiert. Zudem wurden die Landesbaukommission, ein Statiker und das Denkmalamt hinzugezogen.“ Die Hausverwaltung habe eine Baufirma hinzugezogen.

Als die Baustützen standen, war die unmittelbare Gefahr erst einmal gebannt. Eine Fachfirma werde sich nun um die Bergung des Tresors und weitere Sicherungsmaßnahmen kümmern, so ein Sprecher der Feuerwehr. Die Arbeiten seien unter anderem durch einen Kinosaal im Gebäude erschwert.

Und was machen die Mieter nun? Angeblich wohnt in diesem Haus keiner. Aber für Kristina Adorjan, die hier gemeinsam mit Annemarie von Witzleben eine Praxis für Osteopathie und Physiotherapie betreibt, stehen jetzt Einnahmen auf dem Spiel. Sie erzählt uns: „Das dauert nun wahrscheinlich noch vier bis sechs Wochen. Aber die Eigentümer sind sehr engagiert und wollen uns Ersatzräume in der Nähe zur Verfügung stellen.“
MM

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