August B. hält alle fünf Jungtiere auf dem Schoß.
Jede Menge Gedränge: Da rührt sich was, wenn Mama Minnet ihren Nachwuchs säugt.
Der süße Nachwuchs aus Bogenhausen: Gleich fünf Babys brachte Katzen-Mama Minnet zur Welt. © Jens Hartmann (4)
Sind sie nicht süß, die flauschigen Fünf oben im Bild? Ja, in Bogenhausen sind die Katzen los! Bei Familie B. brachte die Mama-Mieze nämlich gleich fünf Jungtiere auf einmal zur Welt. Und bei der Geburt der Samtpfoten-Bande half Halterin Susanne B. sogar selbst mit und öffnete die Fruchtblase. Wir haben die Familie mit ihrem Nachwuchs zu Hause besucht und nachgefragt, was das Leben mit so vielen Katzen ganz besonders macht.
„Der kommt nach seinem Opa“, sagt Susanne B. Damit meint die 50-Jährige keinen ihrer vier Söhne, sondern einen kleinen grauen Kater! Das Fellknäuel döst auf dem weißen Teppich vor ihr. Der Stubentiger hat längeres Fell als die vier Geschwisterchen neben ihm. Ihre Rasse: Britisch Kurzhaar, aber der Katzen-Opa war halt ein Langhaarkater. Ihre Rasse gehört neben Maine-Coon oder Norwegischer Waldkatze zu den beliebtesten Rassen in Bayern. Die fünf Jungtiere fühlen sich mit Mama Minnet sichtlich wohl in dem großen, hellen Wohnzimmer. Die Fünfer-Bande trägt übrigens dazu bei, dass die Katze das Lieblings-Haustier der Bayern bleibt – denn Stubentiger gibt es immerhin in 26 Prozent aller Haushalte, wie Studien zeigen.
Am 25. Januar kamen die Bogenhausen-Babys zur Welt. „Das ist der erste Wurf“, sagt Susanne B. stolz. Nicht nur für Katzen-Mama Minnet und Kater-Vater Mio war‘s eine Premiere, sondern auch für Susanne B.: Bei der Tiergeburt wurde die Rechtsanwältin kurzerhand selbst Hebamme! „Ich habe die Fruchtblase bei jedem Kätzchen, das rauskam, einzeln mit den Fingern aufgemacht“, sagt die 50-Jährige. Im Internet fand sie eine Anleitung. Scheint geklappt zu haben, denn die Jungen sehen pumperlgesund aus. „Ich lache viel öfter, seitdem wir Katzen haben“, sagt Susanne B. Das mache ihren Alltag schöner.
Seit einem Jahr leben Mio und Minnet bei ihr im idyllischen Bogenhausen. Sie seien sehr ruhig und vor allem unabhängig. „Katzen können sich gut selbst beschäftigen, Hunde sind viel mehr auf ihre Halter angewiesen“, sagt sie. Auch von zerkratzten Möbeln – keine Spur. Und: Einen Fernseher gibt‘s hier nicht. „Statt Fernsehen haben wir Katzen“, so Susanne B. Heute hat sie gut Lachen, aber: „Ganze zehn Jahre musste ich meinen Ehemann überreden“, sagt sie. Er sei mehr Hundemensch, während Susanne B. mit vier getigerten Katzen aufwuchs. Aber auch der Gatte ist mittlerweile bekehrt, denn für Minnets Nestbau räumte er sogar seine guten Anzüge weg. Die Katzen-Mama zog sich nämlich mit ihren Jungen kurz nach der Geburt in seinen Kleiderschrank zurück.
Sohn August (12) ist voll begeistert von der süßen Kuschel-Gang. Bald aber muss er sich von ihnen trennen, denn die Jungtiere werden an gute Bekannte verschenkt. „Für ihn bedeuten die Katzen alles“, stellt sein Bruder Rafael fest. Der 19-Jährige versteht den Katzen-Hype hingegen nicht so ganz. Für ihn steht fest: „Ich will später mal einen Schäferhund.“
ANTONIA BENZ