Kardinal Marx sucht Gespräch mit Markus Söder

von Redaktion

Kardinal Reinhard Marx. © dpa

CSU-Chef Markus Söder © dpa

Kardinal Reinhard Marx pocht nach der umstrittenen Forderung von Markus Söder nach mehr politischer Zurückhaltung auf die Unabhängigkeit der Kirche. „Das bestimmen wir selber, was wir sagen und wo wir etwas sagen“, sagte der Erzbischof von München und Freising zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung der bayerischen Bischöfe in Passau. Die Kirche habe einen „Auftrag für das Gesamte der Gesellschaft“ und nicht nur für rein religiöse Angelegenheiten.

Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) hatte den Kirchen nach Kritik am Kurs der Union in der Migrationspolitik kürzlich mehr politische Zurückhaltung nahegelegt und in dem Zusammenhang darauf verwiesen, dass der Freistaat die Gehälter der Kirchen zahle – und die Union die einzige politische Kraft sei, die noch an der Seite der Kirchen stehe (wir berichteten). Kaum ein Kirchenvertreter hat sich öffentlich zu den umstrittenen Aussagen Söders geäußert – auch die katholischen Bischöfe der Freisinger Bischofskonferenz bislang nicht.

Marx sagte dazu, er wolle das nicht öffentlich ausdiskutieren, sondern auf das direkte Gespräch setzen. „Wir werden Gelegenheit haben, darüber zu sprechen“, betonte er und verwies auf das Jahresgespräch mit der bayerischen Staatsregierung, das anstehe. Er wolle „nicht ein Pingpong hin und her“. Weiter sagte er: „Da ist jetzt kein größeres Zerwürfnis. Manches ist auch dem Augenblick geschuldet.“ In Bayern ist die Zusammenarbeit von Staat und katholischer Kirche durch das Konkordat aus dem Jahr 1924 geregelt.
CM

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