Laufen statt fahren: Die Rolltreppe war monatelang nicht nutzbar. © Marcus Schlaf
Die „Grolltreppe“ am Münchner Hauptbahnhof wird endlich wieder zur Rolltreppe. Schon seit November war eine der Treppen zwischen dem S-Bahn-Sperrengeschoss und der Haupthalle nicht nutzbar. Auch zuvor hatte die in die Jahre gekommene Anlage immer wieder für großen Ärger gesorgt, weil sie ständig den Dienst versagte.
Für Reisende und Pendler bedeutete das wochenlang: Schwere Koffer, Taschen und Kinderwagen über 43 Stufen schleppen. Auch der Stadtrat beschäftigte sich schon mit dem Problem und hat Vertreter der Deutschen Bahn zum Rolltreppen-Rapport einbestellt.
Jetzt gibt es endlich gute Nachrichten für alle Reisenden. „Die Stufenkette der Rolltreppe, die verschleißbedingt erneuert werden muss, kann nun eingebaut werden“, erklärte eine Sprecherin der Bahn auf Nachfrage. Bereits gestern waren Arbeiter dabei, die defekte Anlage zu reparieren. „Sobald die Einbauarbeiten abgeschlossen sind, läuft die Rolltreppe wieder“, verspricht die Bahn-Sprecherin.
Warum hat es überhaupt so lange gedauert, bis die Rolltreppe wieder instandgesetzt wird? Dazu haben Vertreter der Bahn Ende Januar bereits im Stadtrat Stellung genommen. Demnach musste das Ersatzteil einzeln in China gefertigt und anschließend per Luftfracht versendet werden. Und das dauerte. Und dauerte. Und dauerte. „Handgefertigte Ersatzteile über Jahre aus China zu beziehen, halte ich jetzt nicht für die allerbeste Idee“, kritisierte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) damals im Stadtrat.
Die Bahn verspricht jetzt, aus dem Rolltreppen-Problem am Hauptbahnhof für die Zukunft zu lernen. „Aufgrund der derzeitigen Erfahrungen mit Lieferzeiten stocken wir unser Ersatzteillager für die Anlage noch weiter auf“, erklärt die Sprecherin. Sie betont außerdem: „Wir bedauern, dass die Rolltreppe den Fahrgästen so lange nicht zur Verfügung stand.“
CLA