Kleines Comeback für den Kini

von Redaktion

König-Ludwig-Denkmal: Stadt will abgespeckte Version umsetzen

Märchenkönig Ludwig soll ein Denkmal bekommen. © Imago

Die Visualisierung zeigt, wie das König-Ludwig-Denkmal hätte aussehen soll. Nun soll eine abgespeckte Variante errichtet werden. Ohne Ruinen. © Stadt München

Jetzt kommt der Kini! Die Stadt wird wohl im kommenden Jahr damit beginnen, das König-Ludwig-Denkmal an der Corneliusbrücke zu errichten. Allerdings in einer abgespeckten Version – ohne die nachempfundenen Steintrümmer und abgebrochenen Säulen. Auferstanden ohne Ruinen!

Es ist die Rückkehr eines Denkmals: Denn auf der Corneliusbrücke stand bis zum Jahr 1943 eine drei Meter hohe Bronzestatue des Königs, die im Zweiten Weltkrieg von den Nazis zur Waffenproduktion eingeschmolzen wurde. Der Bronzekopf blieb erhalten. Auch die Originalteile des früheren Denkmals wurden wiedergefunden. Von 1973 bis zum Abbau 2021, der aufgrund des Diebstahls des Bronzekopfes erfolgte, war auf der Bastion der Corneliusbrücke eine Stele mit einer Kopie des Originalbronzekopfs der ehemaligen Denkmalstatue König Ludwigs II. aufgestellt.

Die Rückkehr des Königs stand schon kurz vor dem Scheitern. Bereits 2019 hatte der Stadtrat das Baureferat beauftragt, eine „romantische Ruine auf der Bastion der Corneliusbrücke“ zu planen. Doch wegen der sich immer wieder verzögernden Arbeiten an der Ludwigsbrücke verschob sich das Kini-Projekt, da die Corneliusbrücke als Ausweichroute für die Ludwigsbrücke diente.

Und wie immer: Wenn sich Projekte verzögern, werden sie teurer. Die Baukosten steigen – um 39 Prozent. Im Grunde ist es nur dem Wirt der Deutschen Eiche und Initiator des Projekts, Dietmar Holzapfel, zu verdanken, dass das Denkmal noch gebaut werden kann. Der hatte Ende 2024 noch mal Gespräche mit der Stadt geführt. Ergebnis: Mit den von Holzapfel gesammelten Spenden von 225 660 Euro wird die Stadt die abgespeckte Version des Denkmals umsetzen – ohne die Ruinen.

Der Entwurf orientiert sich an der ursprünglichen Aufstellung des Kopfes. Verbaut werden sollen ebenfalls die alten Steine. Errichtet wird eine Büste mit angeschnittenem Oberkörper, die auf dem Originalsockelstein der Skulptur mit der Inschrift „Ludwig II. König v. Bayern“ auf der Rasenfläche platziert wird. Die Scheitelhöhe der Büste beträgt rund drei Meter über Boden. Der Sockelstein soll von drei Seiten mit wilden Rosen umsäumt werden. Auf der Rasenfläche werden weitere frei verteilte Steinfragmente als Sitzelemente mit Blick auf die Isar ergänzt. Die Stützwand, die das Brückenniveau von der Ebene der Bastion trennt, wird zum Schutz vor Graffiti mit wildem Wein berankt. Davor werden Sitzbänke aufgestellt. Die bestehende Gestaltung der Freifläche und die Pappeln bleiben erhalten.

Projektinitiator Dietmar Holzapfel derweil hat sich noch nicht ganz abgefunden mit der abgespeckten Version. „Wir haben auf www.ludwig-denkmal.de noch die Möglichkeit, ein Jahr lang weiter zu sammeln, vielleicht bekommen wir noch genug Geld für eine größere Version zusammen.“ Dann könnte die Auferstehung auch mit Ruinen funktionieren.
SASCHA KAROWSKI

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