Jakobsplatz: Syrer schänden Gedenkort

von Redaktion

Festnahmen nach antisemitischer Tat – 19-Jähriger zückt Messer

Auf dieses Denkmal sollen die Männer vor der Synagoge gespuckt haben © Yannick Thedens

Es sind Andenken an die Geiseln, die am 7. Oktober 2023 von der Hamas entführt wurden. Erinnerungen an Soldaten aus Israel, getötet im Krieg. Kerzen, Blumen und Fotos vor der Münchner Synagoge sollen die Schrecken des Gaza-Konflikts ins Bewusstsein rufen. Nun wurde dieses Denkmal mutmaßlich geschändet: Drei Syrer, die in Österreich leben, sollen auf die Fotos und Kerzen am St.-Jakobs-Platz gespuckt und vor der Synagoge herumgepöbelt haben.

Danach eskalierte die Situation. Denn nach der Tat der drei Männer (19, 20 und 21) am Samstagabend wollten diese einfach abhauen. Zwei Sicherheitsmitarbeiter der Israelitischen Kultusgemeinde hinderten sie daran, hielten die Männer fest. Einer der Syrer rastete aus: Der 19-Jährige trat mit dem Bein nach einem der Sicherheitsmitarbeiter – und zückte dann ein kleines Messer.

Die Mitarbeiter forderten ihn auf, die Stichwaffe niederzulegen. Sie drohten damit, ansonsten ihre Schusswaffen zu ziehen. Mehrere Polizisten, die ebenfalls in der Nähe waren, drohten auch mit Waffengewalt. Daraufhin legte der Syrer das Messer nieder. In der Zwischenzeit waren bereits rund 30 Einsatzkräfte unterwegs.

Verletzte gab es zum Glück nicht. Die drei Verdächtigen konnte die Polizei vorläufig festnehmen. Nach Zahlung einer Sicherheitsleistung kamen sie wieder frei. Gegen sie ermittelt die Polizei nun wegen Bedrohung, Beleidigung, versuchter Körperverletzung und Verunglimpfung eines Andenkens. Wieso die Männer aus Österreich in München waren, blieb unklar.

Es ist nicht der erste antisemitische Vorfall am St.-Jakobs-Platz. Bereits im Oktober vergangenen Jahres haben Unbekannte Vasen und Kerzen vor der Synagoge kaputt gemacht. Damals beobachteten ebenfalls Sicherheitsmitarbeiter die Tat, konnten die Verdächtigen aber nicht mehr stoppen.

Und vor rund einem Jahr ist ein Jude (47) auf dem Platz antisemitisch beschimpft und dann geschlagen worden. Der Mann wollte einen Streit zwischen zwei 17-Jährigen schlichten, den die Jugendlichen lautstark direkt vor der Synagoge austrugen. Daraufhin gingen die beiden auf den 47-Jährigen los. Die beiden Schläger waren zuvor bereits unter anderem wegen Volksverhetzung polizeibekannt.
J. LIMMER

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