MÜNCHNER FREIHEIT

Ein Sepptett im Sepparee

von Redaktion

Papst Sixtus IV. erklärte 1479 den 19. März zum offiziellen Festtag des heiligen Josef. Ich hätte es noch „würdiger“ und passender gefunden, wenn dieser Tag im Monat Sep(p)tember zu feiern wäre. Bis 1968 war der heutige Tag ein gesetzlicher Feiertag in Bayern. In Aichach wurde aus Protest gegen die Abschaffung des Feiertags 1985 die Königlich-Bayerische Josefspartei gegründet. „Josefi“ bei uns und Seppi-Tag, wie er zum Beispiel in der Schweiz heißt. Alle Josefs, Josephs, Josefinen, auch mit „ph“, Josephas, Josefas, Sefferls, Jos, Joes, Beppos und weitere Varianten feiern heute ihren Namenstag. An und in vielen Orten finden auch Josefi-Feiern statt. Nachdem das heutige Wetter durchaus ausflugstauglich ist, kann dieser eventuell zum Wendelstein führen, dort wird eine kostenlose Berg- und Talfahrt angeboten. Zum Beweis den Ausweis nicht vergessen! Ebenso im Kloster Andechs, erst zum Gottesdienst, dann zum Freibier. Musik gibt es ebenfalls gratis dazu – vielleicht spielt ein Sepptett während sie ein gutes Essen im Sepparee genießen?

Der heilige Josef ist deshalb so beliebt, weil er für Bodenständigkeit und Demut steht. Aufgrund seines Lebens werden dem Heiligen viele Eigenschaften zugeschrieben, wegen denen er in vielen Situationen als Fürsprecher angerufen wird. Er wird als Haupt der Familie, als gerechter, weiser, starkmütiger, gehorsamer und gerechter Josef genannt. Er gilt als Patron der Familien, Kinder und Ehepaare. Dazu möchte ich erwähnen, dass ich mit einem getauften „Sepp“ verheiratet bin. Mir kann also gar nix passieren.

Ihnen auch nicht, wenn Sie eine Variante dieses für mich so urbairischen Namens tragen. Hat doch jede Bauernregel etwas sehr Positives. Die erste: „Ein schöner Josefstag ein gutes Jahr verheißen mag.“ Das „schön“ muss sich ja nicht immer auf das Wetter beziehen. Nummer zwei: „Ist‘s am Josephstag klar, folgt ein fruchtbar‘ Jahr!“ Es liegt ja auch immer im Auge des Betrachters, was ja wohl „klar“ ist. Darauf könnten wir ja auch einen trinken. Die dritte Regel: „Ist‘s an Josef klar, gibt’s ein gutes Honigjahr.“ Das finde ich schön, weil das im Umkehrschluss bedeutet, dass dafür viele fleißige Bienen unterwegs sein werden. Die letzte Bauernregel finde ich persönlich als aussichtsreichste: „Wenn‘s erst einmal Josefi is‘, so endet auch der Winter gwiß.“ Daran glaube ich jetzt einfach ganz fest und werde meinen Mann täglich anhalten, den Winter nicht zurückkommen zu lassen.

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