Kies, Asphalt & Co.: Auch das Thema Straßenbau ist auf der Bauma präsent.
Gib Gummi! Die Messe-Bosse Stefan Rummel und Reinhard Pfeiffer an einem Riesen-Lkw.
Auch in den Hallen gibt‘s mächtig was zu staunen: ein Foto von der letzten Bauma. © Holger Rauner
Der totale Kransinn: Wie ein stählerner Dschungel wachsen die riesigen Baumaschinen in den Himmel über dem Messegelände in Riem. Hier entsteht die größte Messe der Welt. © Fotos: Marcus Schlaf
Baumaschinen wachsen gerade wie Bäume aus dem Boden im Münchner Osten. Ein „Kran-Wald“ entstehe hier auf dem Messegelände, sagt Geschäftsführer Stefan Rummel (47). Eiserne Giganten ragen bereits in den Himmel, zwischen 50 und 100 Meter hoch. Gerippe aus Stahl, rot, gelb, blau, grün. Im Falle der Bauma muss man fast von einem Kran-Dschungel sprechen: So massiv und erhaben sind die Geräte.
Grund: Die größte Messe der Welt findet vom 7. bis 13. April 2025 in München statt. Die Bauma, die Mega-Messe. Alle drei Jahre findet sie in Riem statt. Eine halbe Million Besucher aus rund 100 Ländern der Welt werden erwartet. Der Aufbau dafür läuft gerade auf Hochtouren. Tonnenschwere Bagger rollen umher, Arbeiter laden Material von Lastwagen – mittendrin Geschäftsführer Rummel mit Sakko und leuchtgelber Warnweste. „Wir bauen hier länger auf als für das Oktoberfest“, sagt er. Um die sechs Monate dauert es, bis alles steht – für das weltgrößte Volksfest sind es gerade mal zwölf Wochen. Alleine rund 200 Mitarbeiter der Messe organisieren die Bauma mit. „Es entsteht hier eine Stadt in der Stadt“, sagt Rummel.
Die Größe, gigantisch: 614 000 Quadratmeter misst das Gelände, so viel wie 86 Fußballfelder. Es gibt darauf einen eigenen Gepäckabgabe-Schalter für den Flughafen München, eine eigene Feuerwache und eine eigene Verkehrsleitzentrale. Von dort aus steuern Mitarbeiter der Messe, der Polizei und des Kreisverwaltungsreferats den gesamten Verkehr großflächig rund um das Messegelände – von Autobahn bis Parkplätzen.
Der Zustrom ist enorm: Allein am Messe-Samstag, dem besucherstärksten Tag, werden rund 120 000 Besucher erwartet: 740 Busse mit Gästen werden an dem Tag anrollen, rund 19 000 Fahrzeuge auf ausgewiesenen Flächen parken. 61 Shuttlebusse bringen sie dann auf das Gelände.
Der Verkehr rund um die Messe: wuselig. Eine neue Multifunktionsfläche mit Parkplätzen südlich der A 94 soll ein wenig Abhilfe schaffen, den Verkehr entzerren. Dafür wurde sogar eine neue Brücke gebaut, 56 Meter lang und 15 Meter breit. Über sie gelangen Besucher dann auf das Gelände. „Die Messe wächst immer weiter“, sagt Rummel.
Die Investitionen sollen sich lohnen – so ist die Messe ein wuchtiger Wirtschaftsfaktor für München, vor allem die weltgrößte Baumesse. Vor Corona, im Jahr 2019, erzielte allein die Bauma einen Umsatz von 1,55 Milliarden Euro.
Und auch dieses Jahr werden wieder Firmen aus aller Welt nach München kommen: Rund 3500 Aussteller werden erwartet, die ihre Geräte präsentieren. Eines der größten Ausstellungsstücke steht bereits auf dem Gelände in Riem. Ein blau-weißer Gittermast-Raupenkran der japanischen Firma Tadano. Eingesetzt wird er unter anderem beim Bau von Windkraftanlagen. Er wiegt 996 Tonnen, so viel wie 100 afrikanische Elefantenbullen. Er misst eine Höhe von 105 Metern im Normalzustand, ausgefahren sogar rund 200 Meter. Einfach nur ein kompletter Koloss.
Und es werden noch viele weiter hinzukommen. Der Kran-Wald von Riem, er wächst und wächst.
JULIAN LIMMER