Da geht der Tag schon mit Ärger los: Am langsamsten floss der Verkehr 2024 auf der Abfahrt zur Fürstenrieder Straße. Dort wird seit Längerem auch gebaut. © Martin Hangen
Fünf Stundenkilometer morgens auf der A96-Abfahrt zur Fürstenrieder Straße – nirgends in München ging‘s letztes Jahr im Durchschnitt langsamer vorwärts. Das geht aus einer neuen Auswertung von TomTom hervor. Die Firma, die für ihre Navigationssysteme bekannt ist, hat aber noch viel mehr Daten gesammelt (s. Tabelle). Sie zeigen auch, wo es nachmittags und abends durchschnittlich am langsamsten lief: 5,5 hm/h von Norden kommend auf der Überleitung von der B471 auf die A92 bei Oberschleißheim – bei erlaubtem Tempo 130. Da ist man ja zu Fuß schneller.
TomTom wertet regelmäßig Verkehrsdaten aus. Jetzt zeigt eine Auswertung die schlimmsten Stau-Stellen 2024. Dafür wurden drei Durchschnittsgeschwindigkeiten verglichen. Alle beziehen sich jeweils auf die Werktage letztes Jahr, an denen weder ein Feiertag noch Ferien waren. „So wurden in Summe 186 Werktage betrachtet“, sagt ein Sprecher.
Die erste Geschwindigkeit – und auch die Vergleichsgröße – bezieht sich auf eine Phase, in der der Verkehr ungehindert fließen kann. „Wir haben dafür Daten aus der Nacht, zwischen 1 und 2 Uhr, verwendet“, so ein Unternehmenssprecher. Das wurde verglichen mit dem morgendlichen Berufsverkehr. Dafür wurde der Verkehrsfluss montags bis donnerstags von 7 bis 9 Uhr und freitags von 7 bis 8 Uhr herangezogen. Freitags fahren Pendler zu anderen Zeiten, etwa wegen Home Office. Für den abendlichen Berufsverkehr hat TomTom Daten von Montag bis Donnerstag 15 bis 18 Uhr und freitags von 12 bis 18 Uhr berücksichtigt. Für bessere Lesbarkeit wird die morgendliche Rush Hour in der Tabelle als Zeit von 7 bis 9 Uhr zusammengefasst, die abendliche als Phase von 15 bis 18 Uhr.
TomTom kann nicht erklären, warum es teils so langsam fließt, heißt es. Fakt ist: In der Fürstenrieder Straße wird seit Längerem gewerkelt – etwa wegen der Tram-Westtangente. Im Juni war Spatenstich, aber schon die Vorbereitungen sorgten für Stau-Chaos.
RMI