Seit Juni vorigen Jahres gilt ein Tempo-30-Gebot auf einem Teil der Landshuter Alle. © Hoppe, dpa
Im Ringen um bessere Luft in München bleibt es auf einem Streckenabschnitt des viel befahrenen Mittleren Rings dauerhaft bei Tempo 30. Das haben die Ausschüsse für Mobilität sowie Klima- und Umweltschutz des Stadtrats gestern mit großer Mehrheit beschlossen – die noch ausstehende Zustimmung der Vollversammlung gilt als Formsache. Es ist der vorläufige Schlusspunkt hinter einem jahrelangen Streit um die Einhaltung von Abgas-Grenzwerten an der besonders belasteten Landshuter Allee.
Dort war im vergangenen Jahr nach der Einführung von Tempo 30 erstmals seit 14 Jahren der gesetzlich vorgeschriebene EU-Grenzwert für Stickstoffdioxid knapp eingehalten worden. Erlaubt sind 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittelwert.
Für die Einhaltung der Grenzwerte hatten sich besonders die Deutsche Umwelthilfe und der Verkehrsclub Deutschland stark gemacht. Eine Folge davon war das Diesel-Fahrverbot in der Umweltzone einschließlich des Mittleren Rings für Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro 4 und schlechter. Doch an der Landshuter Allee reichte es weiter nicht, weshalb die Stadt letztlich per rechtskräftigem Urteil zum Handeln verpflichtet wurde.
Ursprünglich war geplant, auch ein Fahrverbot für Euro-5-Diesel auf und innerhalb des Rings zu erlassen. Davon wären allein in München rund 50 000 Fahrzeuge betroffen. Der Stadtrat entschied sich aber zunächst für ein Tempolimit, seit Juni gilt zwischen Parkharfe am Olympiastadion und der Donnersbergerbrücke die Geschwindigkeitsbegrenzung. Zuvor waren 60, zum Teil auch 50 Stundenkilometer erlaubt.
Und das Tempo-30-Gebot wirkt, weil dadurch viele die Strecke meiden. Die Stadt hat eine Abnahme des Verkehrs von rund zehn Prozent verzeichnet. Die Luft wird also nicht insgesamt besser, aber zumindest an der Stelle, wo gemessen wird.
SKA