Neuer Bettel-Bann geplant

von Redaktion

Stadt will weitere Verbotszonen in der Altstadt ausweisen

Die Löwengrube: In direkter Nachbarschaft der Polizei soll die Satzung künftig ebenfalls gelten.

Für das Betteln in München gibt es klare Regeln. Demütiges Bitten ist grundsätzlich erlaubt.

Stimmt der Stadtrat am kommenden Dienstag dem Vorschlag der Verwaltung zu, wäre das Betteln künftig auch am Sendlinger-Tor-Platz untersagt. © Jantz, Schmidt, dpa

In der Fußgängerzone ist das Betteln verboten. Stimmt der Stadtrat am Dienstag dem Vorschlag der Verwaltung zu, wäre das Betteln künftig auch am Sendlinger-Tor-Platz, in der Westenriederstraße und der Löwengrube untersagt. Der neue Bettel-Bann.

Für das Betteln in München gibt es klare Regeln. Grundsätzlich erlaubt ist das sogenannte Demutsbetteln. Das wiederum besagt, dass Bettler durch ihr Verhalten keine anderen Menschen belästigen dürfen. Ausnahmen bilden die Fußgängerzonen und das Oktoberfest. Hier gilt ein Bettel-Verbot. Wer dagegen verstößt, muss mit Bußgeldern rechnen.

Und auch im Bereich des Altstadtrings und des Hauptbahnhof-Viertels gelten schärfere Regeln. So ist beispielsweise das aggressive Betteln untersagt, aber auch das mit Betteln mit Kindern oder unter Vortäuschen körperlicher Behinderungen.

Die strengen Regelungen waren notwendig, weil das Betteln zuletzt mehr zugenommen hat, zum Teil bandenmäßig organisiert ist. Dass die Stadt nun auf weiteren Bereiche das Betteln verbietet, stößt vor allem bei den Innenstadt-Händlern auf Wohlwollen. „Wir begrüßen das sehr“, sagt Wolfgang Fischer vom Verband City-Partner.

Konkret geht es um die Löwengrube zwischen Schäffler- und Hartmannstraße, den Sendlinger-Tor-Platz und die Westenriederstraße (zwischen Radlsteg und Frauenstraße). „Wir finden es absolut richtig, den Satzungsbereich auszuweiten“, sagt SPD-Fraktions-Vize Christian Vorländer. „Dadurch können wir den dortigen problematischen Entwicklungen wirkungsvoller begegnen, zum Beispiel dem aggressiven und organisierten Betteln.“ Es erleichtere zudem die Arbeit des Kommunalen Außendienstes. „Und es ist gut für die Anwohner, die Geschäfte und alle Bürger.“

Auch die CSU-Fraktion ist erfreut über den neuen Bettel-Bann. „Wir begrüßen das“, sagt die Vize-Vorsitzende der Fraktion Evelyne Menges. „Wichtig ist, dass das Verbot dann auch konsequent kontrolliert und geahndet wird.“
SKA

Artikel 1 von 11