Stefan Rummel nach dem Helikopterflug. Der Messe-Chef blickt optimistisch voraus.
Beeindruckend: Eine Fläche von über 600 000 Quadratmetern steht bereit. © Thedens (2)
Und dann tauchen sie plötzlich unter einem auf, die bis zu hundert Meter hohen Kräne. Sie ragen neben den weißen Hallen in den Himmel, kreuz und quer. Rote, gelbe, grüne – wie ein buntes Mosaik aus Maschinen. Von oben wirken sie fast winzig, wie Spielsachen – dabei sind sie gigantisch groß. „Gänsehaut pur“, sagt Messe-Chef Stefan Rummel. Er blickt aus dem Fenster – unter ihm das Gelände.
Rummel sitzt mit Headset auf der Rückbank eines Helikopters und fliegt über die größte Messe der Welt. Die Bauma. „Die Stadt in der Stadt“, wie Rummel sagt. Noch läuft der Aufbau. Von 7. bis 13. April 2025 findet die Messe für Bauwirtschaft dann in Riem statt (wir berichteten). Alle drei Jahre wieder. Erwartet werden rund eine halbe Million Besucher aus 200 Ländern. Und mehr als 3500 Aussteller aus 57 Ländern präsentieren hier ihre Produkte.
Vor dem Start haben die Messebetreiber noch mal zu einem Helikopterflug über das Gelände geladen. Los geht’s rund zehn Kilometer entfernt auf einem Hubschrauberlandeplatz in Taufkirchen. Der Heli hebt ab, fliegt über Felder, Siedlungen, Straßen, die Autobahn. „Noch sind die Fahrbahnen frei“, sagt Rummel. Wenn die Bauma startet, kann sich das schnell ändern. Staus sind keine Seltenheit. Während der Messe ruhen deshalb alle Bauarbeiten auf den Autobahnen rund um das Gelände, damit der Verkehr gut fließen kann, erklärt der Chef. Alles werde im Vorfeld so abgestimmt.
Auf der Messe wird sogar eine eigene Verkehrsleitzentrale eingerichtet, in der Mitarbeiter der Messe, Polizei und des Kreisverwaltungsreferates den gesamten Verkehr um das Messegelände koordinieren – von Ampeln bis Parkplätze.
Dann tauchen unter dem Helikopter einige Kiesgruben auf: „Die werden von unseren Ausstellern teils angemietet“, sagt Rummel. Dort führen diese ihren Kunden dann ihre Geräte und Maschinen live vor. Die Bauma prägt die Region. Dann dreht der Hubschrauber eine Schleife über dem Messebereich: 18 Hallen, Bagger, Kräne – gigantische Geräte stehen dort. „Es gibt nichts, was vergleichbar wäre, was größer ist“, sagt Rummel. Auf der ganzen Welt. Auf einer Fläche von rund 86 Fußballfeldern erstreckt sich die Bauma.
„Das ist jedes Mal wieder emotional“, sagt der Messe-Chef. 200 seiner Mitarbeiter organisieren die Bauma mit, teils drei Jahre lang. Denn nach der Bauma ist vor der Bauma. Jetzt muss die Mega-Messe nur noch losgehen. Lange dauert es zur Freude der Organisatoren nicht mehr, bis wieder Hunderttausende kommen.
Die Situation der heimischen Wirtschaft bereitet Rummel bezüglich der Messe keine Sorgen. Dafür sei die Bauma zu international: „Wenn irgendwo Flaute ist, gleichen das Kunden aus anderen Ländern aus“, sagt Rummel. Und schließlich werden auf der Bauma viele Weltneuheiten präsentiert. „Von diesen Innovationen gehen Impulse in die gesamte Branche aus“, sagt er.
JULIAN LIMMER